Frech und unverschämt wie er ist, hat er sich auch noch etwas zu früh eingeschmuggelt. Denn eigentlich darf er sich, mit Erlaubnis der Meteorologen, frühestens am 21. Dezember zum offiziellen Winteranfang im Tal breit machen. Das kümmere ihn aber nicht, sagt er. Zu sehr liebe er diesen Landstrich. Er fühle sich hier einfach sauwohl und wolle sich nur, nach der Langeweile im letzen Halbjahr in Australien und Neuseeland, austoben und etwas Zauber verbreiten. Er möge es, wenn die Leute morgens aus ihren Fenstern schauen und sein nächtliches Schaffen bewundern. Er liebe es, wenn sie sich warme Schuhe und dicke Klamotten anziehen und mit Smartphones bewaffnet losstapfen, um seine Kunst unter dem Hashtag «wintarimengadin» auf der ganzen Welt zu verbreiten. In Alaska und in Sibirien fehle ihm dafür das dankbare Publikum.
Ausserdem stünde er bei der Gemeinde St. Moritz im Wort, und er wolle mit seiner wohlig kühlen Präsenz die bevorstehenden Olympischen Jugendspiele bestmöglich unterstützen. Ganz ohne sei aber sein Engagement im Tal nicht, betont er. Gerade für Autofahrer sei sein Treiben nicht ungefährlich. Ein entspanntes Miteinander sei aber mit geeigneter Bereifung am Automobil kein Problem. Wo er Recht hat, hat er Recht.

(dz)