«Wer das erste Tor schiesst, wird gewinnen». Die Mutmassung eines Zuschauers zu Beginn des letzten Drittels auf der Ludains sollte sich bewahrheiten. Der EHC St. Moritz unterlag nach einem auf gutem Niveau stehenden Spiel schliesslich dem läuferisch und spielerisch starken SC Weinfelden etwas unglücklich mit 0:2 Toren.
60 Minuten lang lieferten sich die beiden Mannschaften vor enttäuschend wenigen Zuschauern einen Abnützungskampf, allerdings auch einen mit spielerisch durchaus sehenswerten Darbietungen. Mehr als 50 Minuten stand die Partie 0:0, ehe den Gästen durch Roger Bruni aus dem Gewühl heraus der Führungstreffer gelang. Und kurze Zeit später konnte Nico König gar zum 0:2 erhöhen.

Reflexschnelle Torhüter
Bis zu diesem Zeitpunkt hatten beide Mannschaften in diesem vom 17. auf den 14. Dezember vorgezogenen Meisterschaftsspiel unzählige Torgelegenheiten verpasst. Sowohl die Engadiner als auch die Thurgauer scheiterten immer wieder an den herausragenden Torhütern Jan Lony bei St. Moritz und Patrick Lüscher bei Weinfelden. Sie wehrten Schüsse aus nächster Nähe und von der blauen Linie mit Reflex und Ruhe ab. Beide Schlussmänner strahlten zudem eine starke Sicherheit aus. So wurde die Begegnung zum guten Spiel auf des Messers Schneide.
Die St. Moritzer hätten es allerdings bereits im zweiten Drittel in der Hand gehabt, die Partie für sich zu entscheiden. Die diesjährige Powerplay-Schwäche wirkte sich aber erneut negativ aus. Die besten Gelegenheiten vergaben sich in den zweiten 20 Minuten Luca Bassin seitlich alleine vor Lüscher und Captain Harrison Koch, der drei Sekunden vor Drittelsende einen Penalty nicht am Gästekeeper vorbeibrachte.

Kämpferisch top
Auch die ersten zehn Minuten des Schlussabschnittes verliefen torlos, bis die eingangs erwähnte Entscheidung folgte. Nach dem 0:2 nach einer Spielzeit von 51,50 brachten sich die St. Moritzer mit zwei unnötigen Strafen selbst um die Chance, doch noch heranzukommen. Zudem hatte in diesen Phasen der Gästehüter das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite, so, als der herrenlose Puck durch einen Weinfeldner Verteidiger kurz vor der Torlinie noch weggeschlagen werden konnte. Die Engadiner kämpften bis zum Schlusspfiff vorbildlich um einen Punktgewinn, mussten sich aber schliesslich einem guten Gegner geschlagen geben.

Autor: Stephan Kiener