Der 51. Engadin Skimarathon (ESM) ist Geschichte. Das Veranstalterfazit ist positiv ausgefallen, der Lauf war ausgebucht, und viele Läuferinnen und Läufer dürften aufgrund der sehr guten Verhältnisse eine persönliche Bestzeit aufgestellt haben.
Trotzdem sorgt der ESM im Nachhinein für Ärger. Grund ist der Umzug des Langlauf-Villages mit Anmeldung von St. Moritz Bad nach Pontresina (die EP hat darüber berichtet). Vor allem in St. Moritz sorgen der Entscheid und die Art und Weise, wie kommuniziert wurde, für Unverständnis. Der zuständige Gemeindevorstand Martin Berthod sei selbst erst am Freitagnachmittag informiert worden. Auch die Oberengadiner Skiclubs, die Träger des Engadin Skimarathons, hätten erst im Nachhinein davon erfahren. «Wir sind vor vollendete Tatsachen gestellt worden, und das ist nicht okay.»
Gemäss Berthod ist dieser Teil der Marathonveranstaltung, das heisst, die Startnummernausgabe, das Village und der Nachtsprint sehr wichtig für St. Moritz. «Für uns ist dieser Wechsel ein Verlust, jetzt sind wir nur noch Durchgangsstation des Marathons», sagt Berthod. St. Moritz habe immer Hand geboten für Lösungen. Auch damals, als es darum ging, für den Silser Nachtsprint einen neuen Austragungsort zu finden. Oder vor Jahren schon habe man angeboten, die Tennishalle zur Verfügung zu stellen. Damals hätten die Organisatoren abgewunken, mit Verweis darauf, dass die ganze Infrastruktur des Villages direkt an der Loipe stehen müsse. Also habe man mit der Bäder AG als Landbesitzerin einen Vertrag abgeschlossen. Was Berthod besonders ärgert, ist, dass die Verantwortlichen im Vorfeld nicht das Gespräch mit der Gemeinde gesucht hätten. «So geht man nicht mit einem Partner um, der den Anlass seit 50 Jahren unterstützt».
ESM-Geschäftsführer Menduri Kasper bestätigt, dass Gemeinden und die Partner erst am Freitag Nachmittag informiert worden seien. «Vorher war es gar nicht möglich. Wir hatten mit der Gemeinde Pontresina eine letzte Sitzung am Freitagmorgen vor dem Marathon, erst dort ist das Ganze spruchreif geworden.»

Autor: Reto Stifel

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