Gautschen ist ein alter Buchdruckerbrauch aus dem 16. Jahrhundert, bei dem ein Lehrling nach bestandener Abschlussprüfung im Rahmen einer Freisprechungszeremonie in einer Bütte untergetaucht und/oder auf einen nassen Schwamm gesetzt wird. Da in der Nähe der Gammeter Media AG weder Bütte noch Brunnen vorhanden sind und nur ein Schwamm dem Ereignis nicht ganz gerecht wird, werden die Lehrlinge des Medienhauses deshalb kurzerhand in den nahen See geworfen. In seiner ursprünglichen Bedeutung bezeichnet der Begriff «Gautschen» den ersten Entwässerungsschritt nach dem Schöpfen des Papiers, das Ablegen des frisch geschöpften Papierbogens vom Sieb auf eine Filzunterlage. Dem Lehrling wird übrigens nicht mitgeteilt, wann genau er gegautscht wird. Gelingt es ihm nämlich, den Packern und somit dem Gautschen zu entfliehen, muss er das Gautschfest nicht selbst bezahlen. Auf den Ruf des Gautschmeisters «Packt an!» wird der Lehrling gefasst, ein wenig festgebunden, mit Schwimmflügeln versehen und mit grossem Gefolge zum See gebracht. Gelegentlich wird das Gautschen auch als symbolische Massnahme betrachtet, um angeblich die schlechten Gewohnheiten aus der Lehrzeit abzuwaschen. Das ist bei Leon Valentin selbstverständlich nicht nötig. Sein beruflicher Werdegang führt ihn weiter nach Chur, wo er an der Gewerblichen Berufsschule die Berufsmaturität, Ausrichtung Gestaltung und Kunst in Angriff nimmt. Dafür wünscht ihm die Gammeter Media AG alles Gute und viel Erfolg. (dz)