Gemäss Berechnung der KOF vom Dienstag stieg die Zahl der Logiernächte in der Sommersaison 2019 gegenüber dem Vorjahr um 2,6 Prozent auf ein neues Rekordniveau. Mit einem Plus von 3,2 Prozent war vor allem der Zuwachs bei heimischen Gäste dafür verantwortlich, aber auch die Übernachtungen der ausländischen Gäste nahmen um 2,2 Prozent zu.


Inland und Nordamerika
Die KOF prognostiziert einen Anstieg der Logiernächte in der Wintersaison von 2,1 Prozent. Eine starke Stütze dürfte laut KOF-Direktor Jan-Egbert Sturm weiterhin der einheimische Tourismus sein. Die global abkühlende Konjunktur sowie der erstarkte Franken werden dabei eine dämpfende Rolle spielen. «Die Situation ist aber nicht mit dem Frankenschock aus dem Jahr 2015 vergleichbar», sagte Sturm am Dienstag an der Medienkonferenz in Zürich. Die Aufwertung sei im Sommer langsamer erfolgt und entsprechend sei der Effekt deutlich schwächer spürbar.
Mit Blick auf die Logiernächte für die Jahre 2020 und 2021 geht die KOF von einem Anstieg von 1,8 bzw. 2,2 Prozent aus. Neben der inländischen Nachfrage dürften dabei insbesondere Touristen aus Nordamerika für eine weitere Belebung sorgen. Demgegenüber werde sich die Dynamik bei den Fernmärkten im Vergleich zur starken Entwicklung in letzter Zeit etwas abkühlen.

Städte profitieren stärker
Die grossen Profiteure des Aufschwungs im Tourismussektor in den letzten Jahren waren laut einer Spezialuntersuchung der KOF die Städte. So stieg dort die Anzahl der Übernachtungen zwischen 2006 und 2018 um satte 35 Prozent an, während die alpinen Gebiete aufgrund des starken Frankens und der ausländischen Konkurrenz über diesem Zeitraum hinweg kaum Wachstum verzeichneten.
«Dieser Trend ist nicht Schweiz-spezifisch, sondern zeigt sich auch in anderen Ländern wie in Österreich», so der KOF-Direktor. Die Gründe für die Verschiebung des Tourismus in Richtung Städte sind eine Veränderung der Gästestruktur sowie der immer bedeutendere Geschäftstourismus.

Marktanteile eingebüsst
Insgesamt habe sich der Tourismus in der Schweiz in den Letzen zwei Jahren erfreulich entwickelt. «Wir haben dabei mit dem Marktwachstum in Europa wieder Schritt halten können», fasste Sturm zusammen. Es dürfe aber nicht vergessen werden, dass der Schweizer Tourismussektor auf längere Sicht in den vergangenen Jahren im internationalen Vergleich Marktanteile eingebüsst habe.

Autor: (sda)

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