Bei folgenden Symptomen soll man sich in diesen Zeiten beim Arzt melden: Husten (auch leichter), Halsschmerzen, leichtes Kratzen im Hals, Kurzatmigkeit, Fieber, Fiebergefühl, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Verlust des Geruchssinns, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Syndrome, Schnupfen, Rückenschmerzen und neuerdings auch Hautausschläge. Was denken sich dieses Dreckvirus und das BAG eigentlich? Schon zu meinem 50. Geburtstag bin ich von deutschen Freunden feierlich in den «Club der alten Säcke» aufgenommen worden. Jetzt bin ich 55 und das präzise und nicht immer schmerzfreie Ausrichten meiner Knochen dauert jeden Morgen ein wenig länger. Soll ich nun Tag für Tag meinen Arzt anrufen und ihm von all meinen verdächtigen Zipperlein berichten? Seit sich das Virus in unseren Breitengraden ausbreitet, hatte ich mindestens vierundzwanzig Mal leichte bis mittelschwere Symptome verspürt. Am schlimmsten war es, als sich kürzlich eine Kollegin meldete und sagte, sie müsse wegen dubiosen Kontakten und eindeutigen Symptomen zum Testen. Kurz darauf war dieses hartnäckige Kratzen in meinem Hals nicht mehr zu ignorieren. Ich musste auch etwas hüsteln. Abends hab ich für den drohenden Spitalaufenthalt das Nötigste in eine Reisetasche gepackt, eine Flasche Wein entkorkt und überlegt, wen ich in meinem Testament berücksichtigen will. Dann geschah das Wunder. Die Flasche war leer, ich war voll und die schlimmen Symptome waren weg. Am nächsten Morgen litt ich nur noch dezent unter Kopfschmerzen. Der Test der Kollegin war übrigens negativ.

d.zaugg@engadinerpost.ch