Die Umfahrung von St. Moritz – beispielsweise mit einer Untertunnelung der Seestrasse oder eine Verlängerung der RhB-Linie in Richtung Silvaplana – wird seit Jahren immer wieder diskutiert. Etwas intensiver im vergangenen Jahr, als sich St. Moritz mit öffentliche Workshops mit seinem Kommunalen Räumlichen Leitbild (KRL) auseinandersetzte. Im September des letzten Jahres wurde an einer solchen öffentlichen Veranstaltung gesagt, dass ein allfälliges Umfahrungsprojekt losgelöst vom KRL bearbeitet werden soll, da es einen viel längeren Planungshorizont hat als andere Vorhaben. Noch im gleichen Monat schlugen die Fachplaner mit dem Bauamt vor, auf den Kanton zuzugehen, mit dem Wunsch, eine integrierte Verkehrsstudie respektive eine Zweckmässigkeitsbeurteilung in Sachen Umfahrung St. Moritz und Ausbau des Streckennetzes der RhB vorzunehmen. An seiner Sitzung im November hat der Gemeindevorstand entschieden, dass beim Kanton der Antrag gestellt wird, die Studie für die beiden Grossinfrastrukturvorhaben auszulösen. Dies unter Federführung des Kantons. Die Gemeinde und die RhB seien bei der Auftragsformulierung und der Erarbeitung der Studie einzubeziehen.
Gemäss Fabrizio D’Aloisio, Kommunikationsverantwortlicher der Gemeinde, soll mit der Studie geprüft werden, ob eine Umsetzung zweckmässig ist, welche Möglichkeiten entstehen und welche räumlichen Auswirkungen daraus folgen. In welchem Zeitraum und mit welchen Ressourcen dies geschehen kann, werde noch beurteilt. Auch wer die Kosten für die Studie trägt, ist gemäss D’Aloisio noch nicht entschieden. In einem ersten Schritt sei das Sache der Regierung, ob und in welchem Umfang sich die Gemeinde daran beteiligt, sei bis heute nicht diskutiert worden. «Die betroffenen Fachstellen des Kantons nehmen derzeit verwaltungsinterne Abklärungen vor», sagt er auf Anfrage.

Autor: Reto Stifel

Foto: Daniel Zaugg