Ferien, was gibt es Schöneres? Leider bin ich nicht so der grosse Ferienplaner, seit Jahren warten Freunde auf Sardinien, in Südfrankreich oder im Osten Deutschlands auf den versprochenen Besuch. Auch Städte wie Wien, Amsterdam oder Reykjavik tun dies, nur wissen die nichts von ihrem Glück. 

Wenn ich auf mein Ferienjahr 2020 zurückblicke, dann bin ich froh, dass sich das Jahr schon bald zu Ende neigt. Vielleicht habe ich ja nächstes Jahr mehr Glück. Nicht etwa, dass ich Besuche oder Ferien schon heute auf meinen Ruhestand hinausschieben muss. Ja, lachen Sie nur, erstens dauert das nicht mehr so lange wie auch schon und zweitens fürchte ich, dass ich dann erst recht keine Zeit mehr habe. 

Dumme Klischees, Sie haben recht. Das Ferienjahr 2020 begann im Februar vielversprechend mit einer Skiwoche im Engadin. Dummerweise hat sich der Sohn meiner Partnerin ausgerechnet drei Tage vorher den Arm gebrochen. Dann halt die Frühlingsferien, im April und irgendwo ... doch da macht uns die Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Gut, im Juli, zwei Wochen im Engadin wandern, das wird bestimmt toll! Wäre es sicher geworden, wenn ich nicht vergessen hätte, meine Ferien rechtzeitig einzutragen – Uff! 

Und dann, ich darf es fast nicht sagen, haben wir es im Herbst doch noch geschafft, zwei Wochen Toscana zu geniessen, mit Maske und Distanz zwar, aber tolle Ferien. Und um das Jahr abzuschliessen, habe ich dann im November eine Ferienwoche gegen Quarantäne eingetauscht. Wenn auch erfahrungsreich, so doch nicht unbedingt nachahmenswert. Ich meine, Ferien werden eh überschätzt.

Aber ehrlich, mein Ferienjahr ist nichts im Vergleich zu dem, was unzählige Frauen und Männer in der Pflege, in Praxen und Spitälern, in der Gastronomie oder anderen Dienstleistungsberufen in diesem verrückten Jahr widerfahren ist und weiter widerfährt. Da bleibt nur, den Hut zu ziehen und danke zu sagen.

Autor und Foto: Jon Duschletta