Die Entwarnung kam bereits am Dienstagabend: «Dank der Kälte und dem Schnee sieht es für den zweiten Rennsonntag positiv aus. Wir sind sehr optimistisch, dass die Rennen normal durchgeführt werden können», sagte Markus Berweger, CEO der See-Infra, auf Anfrage. Der gefallene Schnee kann mit den Maschinen gepresst werden, sodass sich sowohl das Geläuf für die Pferde als auch der ganze Eventbereich in vier Tagen in einem sehr guten Zustand präsentieren sollten. Dies vor allem auch dank den angekündigten kalten Temperaturen in der Nacht und der trockenen Witterung. «Das Wasser, welches jetzt auf dem See ist, gefriert, so erhalten wir eine noch dickere Eisschicht.» Eine 100-prozentige Garantie, dass am Sonntag dann auch tatsächlich auf den Originaldistanzen gelaufen werden kann, ist das noch nicht, das weiss Markus Berweger nur zu gut. Für das erste Rennwochenende sah es lange sehr gut aus, bevor am Sonntag wegen Schwachstellen auf dem Geläuf die Rennen nur über 800 Meter stattfinden konnten. «Solche Schwachstellen treten häufig erst sehr kurzfristig auf», sagt Berweger.
Noch am Montagabend gab der See ein trauriges Bild ab. Aufgrund des massiven Wärmeeinbruchs schmolz die sonst schon dünne Schneedecke im Eventbereich komplett weg, es bildeten sich grosse Wasserlachen. Bei den VIP-Zelten mussten die Toilettenanlagen entfernt werden, weitere schwere Gegenstände wurden vom See weggebracht, um die Eisdecke nicht zusätzlich zu belasten. Die Zelte mussten zum Teil abgebaut werden, damit die Kälte richtig eindringen und der Boden wieder gefrieren kann.
Das ist alles mit Mehraufwand verbunden, doch letztlich hatten die Organisatoren gemäss Berweger Glück, dass nicht noch mehr passiert ist. «Solche massiven Temperaturschwankungen haben sehr grosse Auswirkungen, das hat sich einmal mehr gezeigt.» Dass es aber um diese Jahreszeit so lange so warm sei, sei doch aussergewöhnlich. Heute Donnerstag wird entschieden, wann die Infrastruktur wieder komplett aufgebaut wird, und am Freitag findet auf dem See eine nächste Begehung statt. Kaum Auswirkungen hatten gemäss Berweger die Sturmböen vom Dienstag.

Autor: Reto Stifel

Foto: Daniel Zaugg