Ab Donnerstag übernimmt der Bund auch die Kosten der Tests für Personen, die keine Symptome aufweisen. «Wir rufen die Bevölkerung auf, mehr zu testen – an Schulen, in Hotels, an Arbeitsplätzen», sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Mittwoch vor den Bundeshausmedien.
Die Situation verbessere sich nur sehr langsam. Die Fälle der neuen Virusvarianten verdopple sich jede Woche. Generell sehe man aber, erste Erfolgen der Massnahmen vom 13. Januar, sagte Berset. Es gebe weniger neue Fälle, weniger Hospitalisationen.
Für alle Einreisenden in die Schweiz gilt ab dem 8. Februar, dass sie einen negativen Test vorweisen müssen. Die Grenzgänger sind von dieser Regelung aber nicht betroffen, sagte Berset.

Pro Stunde sechs Millionen
Der Bund wird mit den Beschlüssen vom Mittwoch ausserdem rund 15 Milliarden Franken zur Eindämmung der Corona-Pandemie ausgegeben haben. Das sagte Finanzminister Ueli Maurer vor den Medien in Bern. Bereits 2020 habe der Bund für die Krise rund 15 Milliarden Franken eingesetzt. Aber der Bund sitze nicht auf Geld, sondern er mache Schulden, warnte Maurer: Seit dem 18. Dezember entspreche das täglich 150 Millionen Franken, pro Stunde sechs Millionen oder pro Minute 100 000 Franken.
Der Finanzminister wehrte sich auch gegen Vorwürfe, die Schweiz sei knauserig bei der Vergabe von Hilfsgeldern. Das Gegenteil sei der Fall: Die Schweiz bewege sich im Spitzenfeld der europäischen Nationen. Und als Resultat davon sei auch der Wirtschaftseinbruch kleiner.
An die Adresse der Steuerzahler sagte Maurer, mit den Steuergeldern werde sorgfältig umgegangen. Alle Kantone behandelten zur Zeit die Gesuche für Härtefälle und hätten erste Auszahlungen vorgenommen. Einige offene Fragen bestünden noch, zum Beispiel ob bei Gastronomiebetrieben einzelne Betrieb oder die Kette zähle. Auch bei der Hotellerie seien sie daran, Lösungen zu erarbeiten. Er denke, dass die Kantone die Härtefallgelder vorsichtiger verteilten, wenn sie selber einen Teil davon bezahlen müssten, sagte Maurer. Deshalb schlage er den Verteilschlüssel von zwei Drittel zu einem Drittel vor.
Er gehe aber davon aus, dass das in der Vernehmlassung noch zu reden geben werde und eine Reihe von Kantonen einen tieferen Beitrag bevorzugen würden.

(sda)