Nach den neuesten Zahlen haben sich rund 20 000 Personen in Graubünden für eine Impfung gegen das Coronavirus angemeldet. Davon wurden 16 860 Personen bereits erstmals geimpft, 8244 Personen haben bereits die zweite Impfung erhalten (Stand: 08.03.2021). Gemäss der Kommunikationsstelle Coronavirus Kanton Graubünden verlaufe die Impfkampagne soweit zufriedenstellend und der Kanton läge über dem Bundesdurchschnitt. «Die Impfzentren sind wegen fehlendem Impfstoff nach wie vor nicht ausgelastet. Noch vor drei Wochen warteten über 11 000 Personen auf einen Impftermin, aktuell sind es noch knapp über 3000 wartende Impfwillige. Zudem hat Graubünden als erster Kanton die erste Risikogruppe, also die Bewohnerinnen und Bewohner der Alters- und Pflegeheime geimpft. «Mittlerweile sind über 80 Prozent der Bewohner von Alters- und Pflegeheimen geimpft», schreibt die Kommunikationsstelle auf Anfrage und ergänzt, dass sämtliche zur Verfügung stehenden Impfdosen entweder verimpft oder für Zweitimpfungen reserviert seien.

Unregelmässigkeit wurde korrigiert
Vor drei Wochen konnte die «Engadiner Post/Posta Ladina» nach mehreren Abklärungen ein Problem bei der Vergabe von Impfterminen aufdecken. Obwohl innerhalb der Impfgruppen einzig der Anmeldetermin für die Reihenfolge und Zuteilung der Impftermine ausschlaggebend sein sollte, kam es vor, dass Personen, welche sich am ersten Anmeldetag (also am 12. Januar 2021) registriert hatten, von später angemeldeten Personen überholt wurden. Damals bestätigte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) dass es einen Fehler im Priorisierungs-Algorithmus gegeben habe. Auch der Kanton forderte, dass der Fehler umgehend behoben und die Unregelmässigkeiten bei der Terminvergabe so rasch wie möglich korrigiert werden. Nun bestätigt die Projektleitung Kommunikation und Medien des BAG auf Anfrage der EP/PL, dass der Fehler im Priorisierungs-Algorithmus behoben worden ist. Auch die Kommunikationsstelle des Kantons Graubünden schreibt auf Anfrage, dass die meisten Personen, welche sich am 12. Januar registriert hatten, mit einem Termin bedient wurden. «Die wenigen noch fehlenden Personen erhalten den Termin, sobald weiterer Impfstoff verfügbar ist», schreibt der Kanton. Wie bekannt, konnte im Februar die Liefermenge aufgrund von Lieferengpässen der Impfstoffhersteller nicht eingehalten werden. Gemäss Mitteilung des BAG werden diese Rückstände in den kommenden Wochen kompensiert.

Impfstrategie wieder auf Kurs?
Das Bundesamt für Gesundheit geht davon aus, dass die Impfstoffmenge in der Schweiz gegen Sommer ansteigen wird. «Das Ziel bleibt weiterhin, dass im Sommer alle Personen eine Impfung erhalten haben, welche auch eine Impfung wollten», schreibt die Mediensprecherin des BAG. Voraussetzung dafür sei, dass die Impfkapazitäten der Kantone gross genug sei, die Lieferungen der Hersteller wie vorgesehen und die zusätzlichen Impfstoffe (CureVac, Novavax) zugelassen werden. «Voraussichtlich ab Mai/Juni könnte damit begonnen werden, die breite Bevölkerung zu impfen», so das BAG. Auch der Kanton Graubünden ist zuversichtlich: «Wir gehen aktuell davon aus, dass gegen Ende April die Impfgruppe 4 freigegeben werden kann», schreibt die Kommunikationsstelle des Kantons, «vorausgesetzt natürlich, dass der dafür notwendige Impfstoff tatsächlich auch geliefert wird.»

Text: Nicolo Bass