Die Frage, wer die Kosten für die Betriebstestungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie übernimmt, ist noch nicht definitiv geklärt. Graubünden wird in diesen Tagen mit solchen Flächentests in über 200 Unternehmen starten. Einen Grossteil der Kosten dafür trägt der Kanton, die teilnehmenden Betriebe tragen pro Test 8,50 Franken. Vor einer Woche forderte die Taskforce «Corona II Engadin», dass sich der Bund an diesen Kosten beteiligen soll.
Ein Forderung, die auch vom Kanton unterstützt wird. Mittlerweile sind auch die Hoteliers, die Handels- und Gewerbevereine sowie die Bergbahnen im Oberengadin aktiv geworden. Wie Christoph Schlatter, Präsident des Hoteliervereins St. Moritz anlässlich der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend sagte, ist an die Region Maloja der Antrag gestellt worden, diese Kosten ganz oder zumindest teilweise zu tragen. Wie Andrea Gilli, Vorsitzender der Präsidentenkonferenz auf Anfrage sagte, ist der Antrag im nicht öffentlichen Teil der Präsidentenkonferenz vom Donnerstag behandelt und im Grundsatz gutgeheissen worden.
Sollten sich Bund und Kanton nicht einig werden, wären die Gemeinden bereit, die verbleibenden, oder wenn nötig, auch die gesamten Kosten zu tragen. Definitiv entschieden ist allerdings noch nichts, finanziert werden müsse das über die Gemeinden.
Die ganze Aktion kostet nicht gerade wenig. Andrea Gilli rechnet für die Region mit 800 bis 1000 Personen, die im Schnitt zehn Mal getestet werden müssten, was Gesamtkosten von 85 000 Franken verursachen würde. «Wir waren uns aber einig, dass dieses Geld sinnvoll investiert ist», sagte Gilli.

Autor: Reto Stifel

Foto: Daniel Zaugg