St. Moritz ist für sein Höhentrainings- und Wettkampfzentrum (HTWZ) der Leichtathletik und die guten Trainingsbedingungen international bekannt. Jedes Jahr suchen deswegen viele Elitesportler, Triathleten, Läufer oder Radrennfahrer den Ort auf. Um einen weiteren Schritt zur Verbesserung der Infrastruktur zu machen, wurde 2017 ein Wettbewerb durch die Gemeinde veranstaltet, den Walter Bieler und Georg Krähenbühl für sich entscheiden konnten. Sie überzeugten nicht nur die Wettbewerbsjury, sondern jüngst auch die Jury des Prix Lignums mit dem HTWZ, welcher aus einem Pavillon und einem Lagergebäude besteht.

Der mobile Pavillon
Da das HTWZ auf das Wettkampftraining von Sommersportarten ausgerichtet ist und die Polowiese im Winter auch für weitere Veranstaltungen zur Verfügung stehen muss, wurde das Garderobengebäude als temporärer Bau und mobile Konstruktion konzipiert. So kann der Pavillon an der Ziellinie im Frühjahr auf- und im Herbst wieder abgebaut werden. Ein speziell dafür entwickeltes Fügungsprinzip der Elemente macht dies möglich. Das Gebäude wurde spezifisch für diesen Ort und diese Nutzung massgeschneidert. «Eine sensible Auseinandersetzung mit unserer Umgebung und eine spezifische Architektur sind nötig, um Orte zu verbessern», so die Philosophie des Architekten Georg Krähenbühl, die sich im ausgezeichneten Bauprojekt wiederspiegelt.

Das eingekleidete Lagergebäude
Zur Lagerung der Einzelteile des temporären Pavillons und zur Lagerung der Sportgeräte für den Leichtathletikbetrieb wurde ein weiteres Gebäude erstellt. Das neue Lagergebäude steht in direkter Nachbarschaft zur Kirche St. Karl Borromäus. Die Kirche ist ein wichtiges kulturhistorisches und identitätsstifendes Erbe für St. Moritz Bad. «Bauen ist auch ein Kulturauftrag», so Walter Bieler. Den beiden Bündnern war der Umgang mit diesem Bauwerk ein wichtiges Anliegen bei der Projektentwicklung.
Die architektonische Qualität ist neben der Funktionalität des HTWZ zentral. Durch die horizontale und vertikale Staffelung des Volumens erhält der Bau mehr Komplexität und macht gleichzeitig die verschiedenen Nutzungen im Inneren ablesbar. Durch das Einkleiden mit einem Schindelgewand aus Engadiner Lärche wird das Erscheinungsbild des reinen Zweckbaus veredelt. Ausserdem fügt er sich durch das einheimische Kleid authentisch in die Umgebung ein.

Der Prix Lignum
Die Qualität des Bündner Bauprojekts wurde nun mit einer der begehrten Auszeichnungen des Prix Lignum 21 in der Region Ost geehrt. Die Auszeichnungen des Prix Lignum gehören zu den renommiertesten Preisen im Bereich des Schweizer Holzbaus und gelten als Gütesiegel für den herausragende Einsatz des Baustoffes Holz.

Medienmitteilung «Prix Lignum» vom 2. Oktober 2021