Dass Gemeinden teilweise Mühe haben, frei gewordene Vorstandsmandate oder Kommissionssitze neu zu besetzen, ist bekannt. In Celerina war es in der Vergangenheit aber häufig so, dass sich für diverse Ämter mehr Personen zur Verfügung gestellt haben, als Sitze zu vergeben waren. Die Stimmberechtigten hatten also eine echte Auswahl. Das wird bei der Besetzung der Behördenmandate und Kommissionssitze für die Legislatur 2022 bis 2025 etwas anders sein. Gemäss der am Dienstag veröffentlichten Liste könnten im ersten Wahlgang am kommenden Montag nämlich diverse Sitze unbesetzt bleiben. 

 

Ein Vorstandsmandat vakant

Das wird zumindest im Gemeindevorstand und in der GPK so sein. Zwar treten im Gemeindevorstand mit Seraina Poltera, Andrea Fanconi, Brigitte Büeler, Fadri Denoth und Monica Günthard fünf der sechs Bisherigen wieder an. Mit der Demission von Riet Ganzoni bleibt aber eine Vakanz, für die es innert Frist nicht gelungen ist, eine Kandidatin oder einen Kandidaten zu finden. Aus der dreiköpfigen Geschäftsprüfungskommission treten mit Markus Schnizler und Martin Schild zwei Mitglieder wegen Amtszeitbeschränkung nicht wieder an. Giovanni de Cia (bisher) und Afina Good (neu) stellen sich zur Wahl, ein Sitz bleibt vakant. Weil es für den Vorstand wie auch für die GPK nicht möglich ist, nach Ablauf der Frist für die Wahlvorschläge noch Kandidaten zu portieren, wird es am 13. Dezember sicher zu einem zweiten Wahlgang kommen. 

 

Brantschen einziger Kandidat

Unbestritten ist das Gemeindepräsidium, für das sich Christian Brantschen als einziger Kandidat für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung stellt. Nachdem er zwischen 1995 und 2006 bereits an der Spitze der Gemeinde stand, ist er 2013 wieder angetreten und setzte sich gegen zwei Kandidaten durch. Vor vier Jahren wurde er als einziger Kandidat wiedergewählt, ein Szenario, welches sich am Montag wiederholt. Bis zum Ende der Legisatur 2025 wird Brantschen dann die Geschicke der Gemeinde während 24 Jahren geleitet haben. 

 

Viele Amtszeitbeschränkungen

Einige Vakanzen gibt es auch in den diversen Kommissionen. Dort ist es allerdings möglich, auch am Wahlabend selber noch Vorschläge zu unterbreiten. Was auffällt, sind die vielen Demissionen aufgrund von Amtszeitbeschränkungen. In der Planungs- und Baukommission beispielsweise können gleich vier von fünf Mitgliedern nicht mehr antreten, in der Kommission für gemeindeeigene Bauten drei von vier. Für die Baukommission kandidieren Andri Donatsch (bisher) sowie Armando Tempini, Federico Costa und Reto Bieri (alle neu). Ein Sitz ist noch frei. Bei der Kommission der gemeindeeigenen Bauten treten Urs Brülisauer (bisher) und Eliane Huber (neu) an, dort gibt es noch zwei Vakanzen. Eine Vakanz gibt es im Schulrat: Zwei Rücktritten stehen die Kandidaturen von Stephan Heiniger und Caroline Brasser, beide bisher, und Nadia Ganzoni-Roner, neu, gegenüber. 

Auch die beiden bisherigen Mitglieder der Fürsorgekommission können wegen Amtszeitbeschränkung nicht mehr weitermachen. Mit Beatrice Funk und Jürg Leuzinger gibt es zwei Kandidaturen. Bei den Stimmenzählern schliesslich fehlen im Moment noch drei Mitglieder. Monika Gruber und Markus Testa (bisher) treten wieder an sowie neu Natalia Ernst-Filli. 

Die Wahlen finden am Montag, 1. November um 20.15 Uhr in der Mehrzweckhalle statt. 

Autor: Reto Stifel

Foto: Jon Duschletta