Die Bündner Jägerinnen und Jäger haben nach Ansicht des kantonalen Amts für Jagd und Fischerei im laufenden Jagdjahr gute Arbeit im Dienste der Allgemeinheit geleistet und dabei ihrer Passion gefrönt. Insgesamt wurden in Graubünden 5393 Hirsche, 2376 Rehe, 2976 Gämsen und 64 Wildschweine erlegt. Die Jagd übernimmt eine wichtige Funktion in der Erhaltung von gesunden und dem Lebensraum angepassten Wildtierbeständen und leistet folglich auch einen wichtigen Beitrag für einen gesunden Schutzwald.

Der Plan von mindestens 3177 zu erlegenden Hirschkühen wurde mit 3002 beinahe erreicht. Das Resultat entspricht einer Erfüllung von 95 Prozent. Beim Reh wurden insgesamt 2376 Tiere erlegt, davon 244 auf der Sonderjagd. Damit wurde der Abschussplan zu 98 Prozent erfüllt. 

Wetter spielt Zünglein an der Waage

Aufgrund des milden Wetters und des Ausbleibens von nennenswerten Schneefällen fiel die Hochjagdstrecke im September im Vergleich zum Vorjahr tiefer aus. Zur Erreichung der Regulationsziele war für die Jagd im November und Dezember ein sehr hoher Plan für den Abschuss von weiblichen Tieren bei Hirsch und Reh vorgesehen. Unter anderem dank guter Witterungsbedingungen im November und Dezember konnten die Bündner Jägerinnen und Jäger die hohen Erwartungen beinahe erfüllen. 

5400 erlegte Hirsche

Vom Start der Hochjagd im September bis zum Ende der Sonderjagd im Dezember konnte die Jägerschaft rund 5400 Hirsche erlegen. Ausschlaggebend für die Erfüllung der angestrebten Ziele ist bei der Hirsch- und Rehwildstrecke die Anzahl an weiblichen Tieren. In den einzelnen Regionen wird die Wildhut nach Möglichkeit und Bedarf noch Einzelabschüsse vornehmen. Die Zählungen der Schalenwildbestände im nächsten Jahr werden aufzeigen, ob die Reduktion der Schalenwildbestände in Gebieten mit grossen Wildschäden am Wald erreicht werden konnte.

Anspruchsvolle Arbeit der Jägerschaft

Einmal mehr hat sich laut Amt für Jagd und Fischerei gezeigt, dass der Jagderfolg sehr abhängig ist von nicht beeinflussbaren Faktoren. Dazu zählen beispielsweise die Wetterverhältnisse und die Verfügbarkeit des Rothirschs im Winterlebensraum. Da sich dieser in der Regel in Siedlungsnähe befindet, wird die Jagd im Spätherbst von der Bevölkerung stärker wahrgenommen. Darum ist es wichtig, dass die Bündner Gemeinden als wichtigste Waldeigentümerinnen die Arbeit der Jägerinnen und Jäger unterstützen, auch bei schwierigen Bedingungen. Nur so können die gemeinsamen Ziele erreicht werden. Verschiedene jagdbeeinflussende Rahmenbedingungen wie das Klima, die Störungen im Lebensraum der Wildtiere und nicht zuletzt auch die zunehmende Wolfspräsenz haben sich stark verändert. 

Hohe Ansprüche

Heute entspricht die Bündner Jagd hohen wildbiologischen, ökologischen und tierschützerischen Grundsätzen. Damit die Bündner Jagd diesen Standard auch in Zukunft erfüllt, attraktiv bleibt und ihre Aufgaben erfüllen kann, werden aufgrund der in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen verschiedene Aspekte der Bündner Jagd im Meinungsaustausch mit dem Bündner kantonalen Patentjäger-Verband und weiteren Ansprechgruppen überprüft und, wo notwendig, kurz- bis langfristige Handlungsschwerpunkte festgelegt. (pd)

Archivbild: Jon Duschletta