Es ist zugegebenermassen gerade nicht ganz einfach: Das Klima dreht durch, Viren mutieren und die Technik macht uns oder zumindest mir das Leben auch nicht gerade einfacher. Dabei müsste doch gerade die Technik – Sie erlauben mir diesen generellen Begriff – uns von Unnötigem und Kompliziertem befreien und uns mehr unbeschwerte Freizeit und Lebensfreude bescheren. Denkste!
Mir scheint, der Versuch des Menschen, sich dank Technik vom Joch der Armut zu befreien und sich das Überleben zu sichern, scheitert am sogenannten Tech-21, dem hier und jetzt selbsterfundenen Kürzel. Tech-21 steht ab sofort für all den täglichen Technofrust, mit dem ich mich herumschlagen muss und den ich mir in den letzten Monaten mit teils bewussten, aber leider auch mit erzwungenen Käufen von technischen Gerätschaften aufgehalst habe.
Nur ein Beispiel: Frust mit veralteten Systemen und Programmen, mit inkompatiblen Anwendungen oder dem ewigen Kabelsalat, wenn man sich nicht dem Diktat der Konzerne beugt und sich ausschliesslich auf die überteuerten, drahtlosen Anwendungen und Peripheriegeräte beschränkt. Frust aber auch wegen fehlenden oder den immer gerade falschen Anschlüssen und Adaptern. Hand aufs Herz, haben Sie die Übersicht über all die Schnittstellen, die verschiedenen USB-, HDMI-, FireWire-, Thunderbolt-, RCA-Anschlüsse und wie sie sonst noch alle heissen?
Genau. Und deshalb steht mein Entschluss fest: Ich zeige den Konzernen ab jetzt ganz frech die kalte Schulter, gehe noch heute ins Brocki und kauf mir dort die kürzlich entdeckte Hermes Baby und genügend Tipp-Ex. Die Kult-Hermes aus dem Schweizer Hause Paillard-Bolex. Das Lieblingskind vieler Autorinnen und Autoren übrigens, mit nur gerade sechs Zentimetern Dicke und läppischen vier Kilogramm Gewicht. Ehrlich!
Ich freu mich schon jetzt diebisch auf die neue, unbeschwerte Schreibarbeit im nächsten voll besetzten Intercity.
Autor und Foto: Jon Duschletta

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