Heute Dienstag um 12.00 Uhr läuft die Anmeldefrist für Kandidatinnen und Kandidaten ab, die sich um das St. Moritzer Gemeindepräsidium bewerben. Bereits Anfang November des letzten Jahres hat Die Mitte Martin Binkert nominiert. Der 50-Jährige gehört seit 2020 dem Gemeinderat an, er ist technischer Leiter beim Engadin Airport und dort Mitglied der Geschäftsleitung. 

Lange zugewartet mit seiner erneuten Kandidatur hat der amtierende Gemeindepräsident Christian Jott Jenny. Er hatte sich 2018 als politischer Quereinsteiger überraschend gegen den damaligen Gemeindepräsidenten Sigi Asprion durchgesetzt und steht seit dem 1. Januar 2019 an der Spitze der Gemeinde St. Moritz. 

Im Interview mit der EP/PL in dieser Ausgabe macht Jenny nun seine Ambitionen für eine Wiederwahl öffentlich. Den Entscheid hat er sich nicht leicht gemacht, sagt er im Interview mit der EP/PL. «Will ich? Kann ich? Habe ich die Kraft? Und vor allem: Kann ich etwas bewirken? Vier Jahre sind in diesem Geschäft keine lange Zeit. Vor allem, wenn eine weltweite Pandemie praktisch alles lahmlegt. Ich habe lange überlegt und gemerkt: Ich will es wissen. Ich bin bereit», sagt er. Jenny will das, was er begonnen hat, weiterführen. Er spricht von einer Richtungswahl. Die Wählerinnen und Wähler sollen ihm nicht einfach vier weitere Jahre ermöglichen. Sondern sich für ein St. Moritz entscheiden, das seinen Platz in der Schweiz und in der Welt verteidigt und sich erneuern will. «Ich werde mich mit aller Kraft für die Reithalle einsetzen. Für eine Weiterentwicklung der Zusammenarbeit der Gemeinden. Und dafür, dass wir als Gemeinde jungen Unternehmerinnen und Unternehmern mehr Perspektiven bieten können», sagt Jenny. 

Ob es am 12. Juni beim ersten Wahlgang beim Duell Jenny gegen Binkert bleibt, war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht klar. Stand Montagmittag, bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe, waren keine weiteren Kandidaturen bekannt. Mit der Revision der Gemeindeverfassung per 1. Januar 2021 wird das Gemeindepräsidium bereits im Juni besetzt. Ein allfälliger zweiter Wahlgang würde am 27. Juni stattfinden. Die restlichen Mitglieder des Vorstandes, die GPK und der Gemeinderat werden dann im September gewählt. 

Autor: Reto Stifel

Foto: Daniel Zaugg