Rund 500 Besucherinnen und Besucher erlebten während der Chapella-Jubiläumsausgabe ein Dutzend regionale, nationale und internationale Acts, von «Oak Street» über James Gruntz und Marc Amacher bis zu Pink Pedrazzi und «Los Vacíos de Charly». 

Wie gewohnt bevölkerten auch zahlreiche Kinder das Festivalgelände beim ehemaligen Hospiz bei Chapella, von welchem einst ein Saumweg durch die Val Susauna und über den Scalettapass führte. Speziell einbezogen fühlten sich die Kinder wohl am Sonntagmorgen beim Konzert des Prättigauer Sängers, Komponisten und Kabarettisten Coni Allemann alias Bartli Valär. Zusammen mit drei Nachwuchssängerinnen intonierte er verschiedene seiner Songs. Als Zugabe beispielsweise auch die viel applaudierte Cover-Version des Steppenwolf-Klassikers «Born To Be Wild» aus dem Kultstreifen «Easy Ryder» von 1969. Bei Allemann und seinem Mädchenchor hiess es dann – aus Sorge um die Überlebensfähigkeit des Bauerstandes – «...gebore zum heue, es tuet aim freue ...» 

Aus gegenseitiger Energie entsteht Einzigartiges

Zehn Jahre nach seinem Chapella-Debüt stand der Schweizer Sänger, Multiinstrumentalist und mehrfacher Swiss Music Award Gewinner James Gruntz am Samstagnachmittag zum zweiten Mal auf der Chapellabühne. Er, der seine jazzige Musik weniger mit Texten dafür zunehmend mit Scats untermalt, sagte während seines Auftritts: «Alle hier bringt ihr eure Energie mit ein und wir die unsrige. Daraus entsteht im Moment etwas Einzigartiges, etwas, dass es zuvor nie gegeben hat und so auch nie mehr geben wird.»

Mit seinen Worten traf Gruntz den Geist des Chapella Open Air Festivals auf den Punkt. Auch hier entstand seit 1981 und mittlerweile 40 Mal Einzigartiges, weil eben Energien aus dem Publikum auf jene von Musikerinnen und Musikern trafen und so viele unvergessliche, weil einmalige Augenblicke schufen. James Gruntz trat zusammen mit dem Gitarristen Michel Spahr auf. Wiedersehen gabs heuer noch andere in Chapella: So mit dem Basler Singer Songwriter Pink Pedrazzi der zusammen mit Mike Bischoff auftrat, mit dem Prättiger Musiker und Kabarretisten Coni Allemann, mit der Churer Ska-Combo «Bonkaponxz» oder mit dem Celeriner Sänger und Musiker Gianni Tschenett und seiner «Oak Street»-Band. 

Den krönenden Abschluss unter die Jubiläumsausgabe setzte die Cumbia-Combo «Los Vacíos de Charly», die nicht nur den kurz zuvor niedergegangenen Regenschauer schnell vergessen, sondern die Fans auch das Tanzbein schwingen liess. Die Band setzt sich aus Musikern aus Ecuador, Bolivien, Argentinien und der Schweiz zusammen und verbreitete gehörig karibisches Flair. Sie feierten in Chapella ihr zehnjähriges Jubiläum. 

Das 40. Chapella-Jubiläum feierten die Organsiatoren selbst in bescheidener Manier. Freitagnacht mit einem grossen, selbstgebackenen Kuchen für die knapp 50 Helferinnen und Helfer sowie am Samstagnachmittag dann mit einem einfachen Apéro für die Gäste mit Brownies und einem Gläschen Weissen. Später, nach Abschluss des Festivals, als der Mediensprecher Jonas Bürkli kurz auf ein erfolgreiches Jubiläumsfestival zurückblickte mit gut 500 Besucherinnen und Besucher, da sagte er plötzlich: «Ist schon lustig, wir haben in den ganzen 40 Jahren keinen Alkohol verkauft, dafür jetzt welchen verschenkt.» Bürkli ergänzte: «Das Festival und die vielen positiven Reaktionen der Gäste motivieren und bestärken uns zum weitermachen und das Chapella Open Air in seiner heutigen Form zu erhalten.»

Infos unter: www.chapella.ch

 

Autor und Fotos: Jon Duschletta