Die Wetterprognose hatte lokale Gewitter in der Nacht vor dem Nationalpark Bike-Marathon angekündigt. Diese fielen sehr stark aus und verursachten vereinzelt sogar Murgänge. Die ganze Nacht hindurch waren das Organisationskomitee und Helfende entlang der Strecke zu deren Begutachtung und Sicherung unterwegs. Schwer getroffen hatte es den Streckenabschnitt in der Val Mora. Die Originalstrecke konnte schliesslich dennoch freigegeben werden und die Rennstarts für die Vallader-Strecke in Scuol und die Jauer-Strecke in Fuldera wurden auf 8.00 Uhr sowie 9.30 Uhr verschoben.

Urs Huber zum Sechsten

Urs Huber prägt den Nationalpark Bike-Marathon wie kein Zweiter. Er stand mit seinen 19 Teilnahmen dieses Jahr zum 18. Mal auf dem Podest, zum sechsten Mal zuoberst. In etwas mehr als fünf Stunden und 53 Minuten erreichte er das Ziel der 141 km langen Vallader-Strecke als Erster. Seinen stärksten Konkurrenten konnte er zwischen Lavin und Guarda abhängen. Bei den Damen machte es ihm Alexandra Zürcher gleich. Sie brachte die Distanz in knapp sieben Stunden und 23 Minuten hinter sich. 

Starke Leistungen der Engadiner

Die Einheimischen wussten beim Rennen ebenfalls zu überzeugen. Fadri Barandun aus Samedan und Letizia Strimer aus Scuol siegten auf der 107 km langen Jauer-Strecke. Yvo Bachmann aus Champfèr holte sich Rang zwei auf der Livignasco-Strecke über 70 km, gefolgt von Daniel Jäger aus St. Moritz (3.), Gian Caviezel aus Sent (4.), Claudio Tschenett aus Sils/Segl Maria (5.), Stefan Lucas Christeler aus Samedan (6.) und Adrian Viletta aus Scuol (7.) Den vierten Platz auf der Zernezer-Strecke sicherte sich Fadri Preuss aus Zernez.

Stabübergabe an Fraesy Föhn

Die diesjährige Austragung war die letzte für Claudio Duschletta als OK-Präsidenten. Sechs Mal zeichnete er für die Organisation des Anlasses verantwortlich, sechs Mal musste er flexibel auf äussere Umstände reagieren. Nach dem Rennen zeigte er sich dennoch glücklich: «Mit den entfallenen Restriktionen der letzten beiden Jahre hofften mein Team und ich für einmal auf einen ‹normalen› Bike-Marathon. Das Wetter machte uns leider einen Strich durch die Rechnung. Trotzdem möchte ich keine Austragung missen – jedes Rennen wird mir in bester Erinnerung bleiben.» Für nächstes Jahr wird er die Funktion an seinen Nachfolger Fraesy Föhn abtreten, der derzeit noch in Rapperswil-Jona lebt, seinen Wohnsitz aber ins Engadin verlegen möchte. Als OK-Mitglied des Bike World Cup in Lenzerheide bringt er einen Rucksack voller Erfahrungen mit ins Engadin. (pd)