2025 - Bericht Nr. 3

Der Gemeindevorstand hat die Jahresrechnung 2024 zuhanden der Genehmigung durch die Gemeindeversammlung verabschiedet. Die Erfolgsrechnung schliesst mit einem Ertragsüberschuss von rund CHF 6.4 Mio. Budgetiert war ein Aufwandüberschuss von etwas über CHF 3.1 Mio. Das sehr gute Ergebnis ist hauptsächlich auf Mehreinnahmen bei den Fiskalerträgen und Minderausgaben beim Sachaufwand zurückzuführen. Die Erfolgsrechnung wurde zudem von einmaligen Sondereffekten positiv beeinflusst. Die Nettoinvestitionen von CHF 2.9 Mio. konnten dank der Selbstfinanzierung von knapp CHF 8.1 Mio. zu 100% eigenfinanziert werden. Damit wurde ein zentraler finanzpolitischer Zielwert erreicht. Die zu verzinsenden Bankschulden und Anleihen beliefen sich per 1. Januar 2025 auf CHF 7 Mio. und konnten gegenüber dem Vorjahr um CHF 4.0 Mio. reduziert werden. Die Bilanzsumme beträgt CHF 65.5 Mio., dies bei einem Fremdkapital von CHF 11.1 Mio. und einem Eigenkapital CHF 54.4 Mio. Das per Ende 2024 ausgewiesene Nettovermögen pro Einwohner stieg von CHF 6'276 auf CHF 8'027 pro Einwohner an. Die Finanzlage präsentiert sich solide und die Rechnungsüberschüsse halten sich seit Jahren auf einem hohen Niveau. Bemerkenswert ist insbesondere die substanzielle Reduktion der zu verzinsenden Anleihen seit 2013 von CHF 56.0 auf CHF 7.0 Mio. Das frei verfügbare Eigenkapital beträgt über CHF 35 Mio. Sorge bereiten allerdings die explodierenden Gesundheitskosten und insbesondere die künftige Finanzierung des Spitals Oberengadin, zumal eine Trendwende nicht in Sicht ist. Mit den Finanzierungsbeiträgen für die Erneuerung des Regionalflughafens kommt eine zusätzliche grosse Herausforderung auf die Gemeinde zu. Diese und weitere regionale Projekte stellen in den kommenden Jahren eine Belastungsprobe für den Finanzhaushalt dar.

 

Bereits 2011 entschied die Gemeindeversammlung, das Areal Sper l'En für die Erstellung eines Hotels mit öffentlichem Restaurant und für den Bau von Wohnungen nutzbar zu machen. Mit einem öffentlich-rechtlichen Vertrag wurde der Einfachen Gesellschaft Sper l'En das Recht eingeräumt, ein entsprechendes Projekt zu entwickeln. Mit der Zuweisung des Areals in eine Hotel- und Wohnzone wurden die ortsplanerischen Grundvoraussetzungen dafür geschaffen. In der Folge führten einschränkende Umstände immer wieder zu Projektverzögerungen. Namentlich musste ein privatrechtliches Bauverbot aus dem Jahr 1915 aufgelöst werden. Nun ist das Areal Sper l'En baureif und die Einfache Gesellschaft Sper l'En in neuer Zusammensetzung bereit für die Realisierung der Hotel- und Wohnüberbauung. Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen seit dem Grundsatzentscheid im Jahr 2011 muss das Vertragswerk angepasst werden. Dies bedarf der Zustimmung seitens der Bürgerversammlung und der Gemeindeversammlung. Die Bürgergemeinde wird am 16. Juni 2025 darüber befinden, die Politische Gemeinde an der Gemeindeversammlung vom 30. Juni 2025.

 

Im Herbst 2024 hat der Gemeindevorstand das Verfahren für den Quartierplan «Promulins» eingeleitet. Auf der Teilparzelle Nr. 1004 im Eigentum der Bürgergemeinde Samedan soll eine Überbauung für Einheimische realisiert werden. Vorgängig wurde ein Projektwettbewerb durch die Grundeigentümerin als Basis für den Quartierplan durchgeführt. In der Zwischenzeit ist der Quartierplan erstellt und öffentlich aufgelegt worden. Während der öffentlichen Auflage sind keine Einsprachen eingegangen. Somit konnte der Quartierplan «Promulins» durch den Gemeindevorstand genehmigt werden. Die Überbauung mit bis zu 70 Mietwohnungen unterschiedlichster Grösse und für unterschiedliche Bedürfnisse ist damit einen Schritt weiter.

Die öffentliche Zivilschutzanlage (ZSA) Promulins steht im Eigentum der Gemeinde. Teile der Anlage werden seit geraumer Zeit von der Zivilschutzorganisation nicht mehr beansprucht und wurden für private Nutzungen zugänglich gemacht. Die gesamte Anlage blieb aber grundsätzlich dem Zivilschutz gewidmet. Aufgrund einer Auslegeordnung durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und dem Amt für Militär und Zivilschutz Graubünden soll die ZSA Promulins als neuer Standort für die Zivilschutzkompanie der Region Maloja dienen und die bestehende Anlage in St. Moritz aus strategischen- und standortgebundenen Gründen ablösen. Allerdings weist die Anlage in den Bereichen Heizung, Notstrom, Lüftung und Kücheneinrichtung einen hohen Revisions- und Erneuerungsbedarf aus. Es ist von Investitionskosten von CHF 800'000 bis 1'000'000 auszugehen. Diese werden vollumfänglich von Bund und Kanton übernommen, jedoch sind sie durch die Gemeinde vorzufinanzieren. Der Gemeindevorstand befürwortet das Vorhaben und hat dem kantonalen Amt für Zivilschutz zuhanden der Bundesbehörden ein Gesuch um Ausarbeitung eines entsprechenden Sanierungs- und Erneuerungsprojektes eingereicht. Unter dem Vorbehalt des Bewilligungsverfahrens ist die Ausführung in den Jahren 2026-2028 geplant. 

 

Die Gemeinde Samedan erteilt seit dem Jahr 2003 der Firma Demag die Bewilligung für die Durchführung von Winterfahrtrainings in Gebiet Cho d‘Punt. Der Anlass hat sich in den letzten Jahren im Veranstaltungskalender etabliert und erfreut sich einer grossen Nachfrage. Entsprechend wurde die Rahmenbewilligung für die Jahre 2026 bis 2030 erneuert. Die Bewilligung gilt jeweils ab dem ersten Montag im Januar bis zum Marathonsonntag. Die Betriebszeiten sind auf 09.00-12.15 Uhr und 13.30-17:00 Uhr festgelegt, einschliesslich Samstage und Sonntage. An 5 Tagen darf jeweils bis 19.00 Uhr gefahren werden, Samstage und Sonntage ausgenommen.

Der Termin für die nächste Gemeindeversammlung ist auf Montag, 30. Juni 2025 angesetzt. Auf der Traktandenliste steht die Genehmigung der Jahresrechnung 2024 der Gemeinde sowie des Energieversorgungsunternehmens «Energia Samedan». Im Zentrum der Gemeindeversammlung steht das Projekt für eine Hotel- und Wohnüberbauung in Sper l'En. Mit der Zustimmung zum Vertragswerk möchten die Politische Gemeinde und die Bürgergemeinde der Einfachen Gesellschaft Sper l'En das Recht einräumen, auf dem baureifen Areal Sper l'En ein Hotel mit Restaurant sowie ein Wohnüberbauung samt Autoeinstellhalle zu realisieren.

 

Die Gemeindeversammlung vom 03. April 2025 hat die Integration des Spitals Oberengadin in das Kantonsspital Graubünden vorberaten und sich mit 139 zu 70 Stimmen dagegen ausgesprochen. Weil die finanziellen Verpflichtungen über die gesamte Dauer der Leistungsvereinbarung CHF 3 Mio. übersteigen, muss aber die Urnengemeinde noch definitiv darüber entscheiden. Die entsprechende Urnenabstimmung findet am 18. Mai 2025 statt. Die Stimmberechtigten haben die Abstimmungsunterlagen fristgerecht erhalten. Um ein möglichst aussagekräftiges Stimmungsbild und Rückschlüsse für die Gestaltung der Zukunft des Spitals Oberengadin zu erhalten, hofft der Gemeindevorstand auf eine hohe Stimmbeteiligung. 

 

Gestützt auf die Bestimmungen der Submissionsgesetzgebung wurden folgende Aufträge an den Anbieter mit dem jeweils vorteilhaftesten Angebot vergeben: laufender Strassenunterhalt im Siedlungsgebiet an die Firma Walo Bertschinger AG, Samedan, für CHF 300'000; Baumeisterarbeiten Sanierung Verbindungsweg Post – Schule Puoz an die Lazzarini AG, Samedan, für CHF 229'800; Baumeisterarbeiten Energiezentrale Wärmeverbund Promulins an die Lazzarini AG, Samedan, für CHF 170'160; Anschaffung digitale Wandtafeln Gemeindeschule Puoz an die Firma Bischoff AG, Wil, für CHF 85'331; periodischer Unterhalt Infrastruktur Abwasser an die Rudigier Kanalreinigung AG, La Punt, für CHF 66'098; Nachführung GIS Oberengadin an das Ingenieurbüro Caprez Ingenieure AG, Silvaplana, für CHF 58'520; Lieferung Molokbehälter für Abfallsammelstation Werkhof Cho d'Punt an die Firma Optiwaste AG, Le-Mont-sur-Lausanne, für CHF 44'908; Bauleitung Sanierung Verbindungsweg Post – Schule Puoz an die Caprez Ingenieure AG, Silvaplana, für CHF 36'754; Sanierung Aussentreppe Gemeindehaus an die Niggli Bau AG, Samedan, für CHF 35'469; Rückbau Öltank Berufsschulhaus an die Simon Wehrli AG, Bever, für CHF 33'099; Erneuerung der Strassenmarkierung an die Firma EnBePu Markierungen, St. Moritz, für CHF 28'730; Bauleitung Sanierung Quellfassung und Brunnenstube Proschimun an die Caprez Ingenieure AG, Silvaplana, für CHF 24'863; Lieferung von Querabschlägen und Bauholz an die Resgia S-chanf für CHF 24'198; Ersatz Hauptverteilung Strom Chesa Planta Plaz an die Elektro Merz AG, Samedan, für CHF 22'508; Erneuerung Garagentor Gemeindeschule Puoz an die Metallbau Pfister AG, Samedan, für CHF 17'745; Lieferung Salzstreuer für Kommunalfahrzeug an die Garage Planüra AG, Samedan, für CHF 17'034; Erneuerung Konzept Qualitätssicherung Wasserversorgung an die Uli Lippuner AG, Brail, für CHF 16'863.

Folgende Baubewilligungen wurden erteilt: Marianne und Werner Farner, Parzelle Nr. 467 in Quadrellas, Umbau der bestehenden Wohneinheit; Bruno und Katja Marty, Parzelle Nr. 968 in Punt Muragl, Realisierung einer Einliegerwohnung; Gofast AG, Parzelle Nr. 1719/1741 in Cho d'Punt, Neubau von Trafo- und Ladestationen; Politische Gemeinde, Parzelle Nr. 1726 in Promulins, Realisierung der Wärmezentrale für den Wärmeverbund Promulins; Walo Bertschinger AG, Parzelle Nr. 1677 in Cho d'Punt, Installation einer Photovoltaikanlage an der Fassade; Nicole und Urs Mutter, Parzelle Nr. 1785 in Crusch, Sanierung Wohnhaus und Ersatz der Heizung; STWEG Chesa Steim, Parzelle Nr. 1376/1377 in Surtuor, Ersatz der Heizung; STWEG Chesa Ariefa, Parzelle Nr. 1430 in Funtanella, Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Dach; Erbengemeinschaft Affolter, Parzelle Nr. 1547 in Punt Muragl, Ersatz der Heizung; Monika Jucker, Parzelle Nr. 1414 in Chiss, Ersatz der Heizung und Bau einer Transferleitung; Ralf Risse, Parzelle Nr. 156 in Chiss, Ersatz der Heizung und Bau einer Transferleitung; STWEG Chesa Lovenna, Parzelle Nr. 1463 in Cristolais, energetische Sanierung; Politische Gemeinde Samedan, Parzelle Nr. 1274, Sanierung der Treppe und der Stützmauer Wegverbindung Post-Schule Puoz; Politische Gemeinde Samedan, Sanierung und Bau Bushaltestellen Via Retica; Aldo Lardi, Parzelle Nr. 1526 in Sur Punt Dadains, energetische Sanierung; Paola Battelli, Parzelle Nr. 1667 in San Bastiaun, interner Wohnungsumbau. Darüber hinaus wurde zwei Gesuchen um Abgeltung der Hauptwohnungsverpflichtung mittels Ersatzabgabe entsprochen.

 

(Pre)