Bergsturz Piz Scerscen in der Val Roseg – Neubeurteilung der Folgeprozesse
Am 14. April 2024 ereignete sich in der Westflanke des Piz Scerscen in der Val Roseg ein massiver Bergsturz. Das Sturzmaterial bewegte sich über eine Distanz von 6 km und kam erst im Talboden der hinteren Val Roseg zum Stillstand. Das geschätzte Ablagerungsvolumen betrug rund 8 Mio. m3, davon etwa 4 Mio. m³ Felsmaterial, 3 Mio. m³ Eis sowie etwa 1 Mio. m³ Schnee, der entlang der Sturzbahn mobilisiert wurde. Die Ablagerungen präsentierten sich zunächst als gefrorenes Gemisch aus Gestein, Eis und Schnee.
In der Folge wurde die Entwicklung der Sturzablagerungen beobachtet und analysiert. Seit dem Ereignis im Frühling 2024 haben sich die Ablagerungen deutlich verändert: Schnee und Eis sind an der Oberfläche abgeschmolzen und das Ablagerungsvolumen hat sich erheblich verringert. Das Gesamtablagerungsvolumen hat sich von ursprünglich rund 8 Mio. m³ auf etwa 4.6 Mio. m³ reduziert und die maximale Mächtigkeit der Ablagerungen ist von durchschnittlich etwa 20 m auf rund 12 m zurückgegangen. Diese Veränderungen sind zum Teil auf die Kompaktion der Sturzablagerungen zurückzuführen, hauptsächlich jedoch auf den Rückgang des Eisgehalts. Besonders im Bereich der Fliesswege der Ova da Tschierva und Ova da Roseg ist eine deutliche Reduktion festzustellen.
Im Rahmen der Erstbeurteilung im Frühjahr 2024 wurden drei potenzielle Folgeprozesse im Zusammenhang mit den Bergsturzablagerungen identifiziert: erstens fluviale Prozesse wie Hochwasser mit Geschiebetrieb, Flutwellen infolge von Seebildungen und inneren Wassertaschen sowie Flutwellen infolge Rückstau der Ova da Roseg. Zweitens Murgangprozesse aus den frischen Sturzablagerungen. Drittens Verflüssigung der Sturzmasse infolge dynamischer Einwirkung wie beispielsweise durch ein weiteres grosses Sturzereignis. Die einzelnen Folgeprozesse wurden anhand der neuen Morphologie und Materialzusammensetzung der Sturzablagerungen neu bewertet und die Szenarien entsprechend angepasst.
Die durchgeführte Neubeurteilung der Folgeprozesse gelangt zusammenfassend zu folgenden Schlussfolgerungen: es sind weiterhin noch Flutwellen, Murgänge und Schuttströme aus den Ablagerungen möglich. Die Grösse und Wahrscheinlichkeit hat aber abgenommen. Zudem beschränken sich die Prozesse auf die engere Schwemmebene. Die Gefahr bewegt sich nun im Bereich einer normalen alpinen Gefährdung.
Die Entwicklung der Oberflächen und der Wasserwege wird weiterhin beobachtet um grössere Seebildungen rechtzeitig zu erkennen und gegebenenfalls entsprechende Massnahmen einzuleiten. Die Veränderungen der Sturzablagerungen werden im Hinblick auf den fortschreitenden Auftauprozess ebenfalls im Auge behalten. Die Geländeoberfläche wird in regelmässigen Abständen erfasst, bis sich der Eisanteil der Sturzablagerungen signifikant reduziert hat und keine relevanten Folgeprozesse mehr zu erwarten sind. Der Wanderweg Richtung Lej Vadret über die Ablagerungen kann bis auf weiteres aufgrund der Instabilitäten nicht wiederhergestellt werden. Aufgrund instabiler Blöcke und Einsturzgefahr infolge des Auftauprozesses wird davon abgeraten, die Sturzablagerungen zu betreten. Die Langlaufloipe wird weiterhin auf der verkürzten Streckenführung erstellt.
Restaurants Promulins Arena und Sper l'En unter neuer Führung
Die Ciao Chao GmbH, Pächterin des Restaurants Sper l’En seit 2021, hat den Vertrag auf Ende April 2025 aufgelöst. Mit der Ciao Mamà Sagl konnte ab Mai 2025 eine neue Pächterin gefunden werden. Ein junges, motiviertes Team mit Annachiara Palmieri, Mauro Esposito und Mattia Gervasio D'Ambrosio wird das neue Restaurant Mamà in Sper l'En weiterführen. Zu einem Pächterwechsel kam es auch beim Restaurant Promulins Arena. Der Pachtvertrag mit der Plan-B-Kitchen AG wurde im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst. Anfang Juli 2025 wurde der Betrieb durch die Europa Suites Hotel AG übernommen. Der Gemeindevorstand freut sich, mit Mark und Didem Linder vom Hotel Europa in Champfèr ausgewiesene Gastronomen als künftige Betreiber gefunden zu haben. Die Liegenschaft Sper l’En liegt an strategisch relevanter Lage und ist als Visitenkarte am Ortseingang bedeutsam. Das Restaurant Promulins ist seinerseits wichtig für die Attraktivität des Sportzentrums Promulins.
Verlängerung der Leistungsvereinbarung mit dem Engadiner Museum
Die Oberengadiner Gemeinden finanzieren das Engadiner Museum mit einem jährlichen Beitrag von CHF 250'000 und beteiligen sich gemäss Regionenschlüssel daran. Im Gegenzug verpflichtet sich die Stiftung, das Museum als «bleibendes Denkmal der Volkskunst und Volkskultur» zu erhalten. Dieses ist während mindestens 250 Tagen im Jahr offen zu halten. Darüber hinaus muss die Zusammenarbeit mit den anderen kulturellen Institutionen im Oberengadin und im Kanton Graubünden, mit den Schulen und Bildungsinstituten des Oberengadins sowie mit den touristischen Leistungsträgern gewährleistet sein. Die entsprechende Leistungsvereinbarung gilt seit 2018 und verlängert sich ohne gegenseitige Kündigung jeweils um vier Jahre. Die Gemeinde Samedan anerkennt das Engadiner Museum als regional bedeutsame Institution und verlängert die Leistungsvereinbarung stillschweigend.
Beitragserhöhung für das Kulturarchiv Oberengadin
Das Kulturarchiv Oberengadin ist ein gemeinnütziger Verein und bezweckt die «fachgerechte Förderung und Vertiefung der Kulturkenntnisse des Engadins und der angrenzenden Regionen.» Zwischen dem Kulturarchiv und den Oberengadiner Gemeinden besteht seit 2018 eine Leistungsvereinbarung. Darauf basierend wurde von allen Gemeinden ein jährlicher Betriebsbeitrag von insgesamt CHF 200'000 geleistet. Der kürzlich vollzogene Umzug von Samedan nach Zuoz und die aufgelaufene Teuerung verursachen Mehrkosten, weshalb das Kulturarchiv eine Anhebung des jährlichen Beitrages auf CHF 215'000 beantragt. Die entsprechend angepasste Leistungsvereinbarung wurde genehmigt und tritt am 01. Januar 2026 in Kraft.
Beitrag an den Schützenverein Samedan
Die Societd da tregants Samedan feiert im kommenden Jahr ihr 200-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass plant der Verein am Samstag, 8. August 2026 einen Jubiläumsanlass. Geplant ist ein vielfältiger Festanlass mit einem attraktiven Programm für Jung und Alt. Der Festakt soll nicht nur die Vereinsgeschichte würdigen, sondern auch die Verbundenheit zur Gemeinde und Region zum Ausdruck bringen. Die Gemeinde gratuliert dem Schützenverein Samedan zum Jubiläum und wird den Anlass mit einem Beitrag von CHF 5'000 unterstützen.
(Pre)