Als meine Langlaufkolleginnen und -kollegen im Spätherbst ihre Runden auf den Snowfarmings drehten, war ich mit dem SRF-Mikrofon irgendwo unterwegs. Auf Tennis- oder Fussballplätzen aber weit weg von den Loipen. Irgendwie kam mir das unglaubwürdig vor im Wissen, dass ich mich in diesem Herbst zum ersten Mal keine Gedanken über meinen Formzustand machen musste. Beinahe hätte mich der Automatismus erwischt, auf der Fahrt nach Zürich doch noch einen Zwischenstopp auf der Flüelaloipe einzulegen um ein paar Runden auf Kunstschnee zu drehen. Nach gründlicher Überlegung bin ich aber zum Entschluss gekommen, dass ich mich noch ein paar Wochen gedulde. Denn schlussendlich gefällt mir die Winterlandschaft doch besser als das grüne Drumherum. Auf das eintreffende Winterwunderland lässt sich in Zürich aber lange warten. Also eigentlich warte ich immer noch darauf. Vielleicht ist das auch der Grund, dass meine Laufschuhe fast täglich, die Langlaufski bisher aber nur zweimal zum Einsatz kamen. Eine Erkenntnis habe ich also bereits: Wäre ich nicht im Engadin aufgewachsen, wäre ich definitiv keine Langläuferin geworden!
Pünktlich zum Saisonstart im Langlauf-Weltcup kam ich am letzten Novemberwochenende beim SRF zum Einsatz und durfte mich in Zürich um die Zusammenfassungen kümmern. Hochmotiviert, ja fast schon übermotiviert lief ich in den Newsroom und konnte es kaum erwarten, mich endlich um die einzige Sportart zu kümmern, in der ich mich Expertin nennen würde. So oft wie an jenem Wochenende hatte ich davor meine Wasserflasche nicht gefüllt, Kaffee geholt oder war zur Toilette gelaufen. Meine zweite Erkenntnis also: Ruhig sitzen und Langlaufrennen im TV verfolgen, das ist schwierig. Und nach den Rennen begab ich mich auf direktem Weg ins Fitness, denn der persönliche Bewegungsdrang war einfach zu gross. Zu einem späteren Zeitpunkt waren die Wettkämpfe von widrigen Wetterverhältnissen mit Wind, Kälte und Schneefall geprägt. Und da konnte ich doch um einiges ruhiger auf dem Stuhl sitzen bleiben und habe sogar den warmen Kaffee im Büro genossen. Irgendwie legitim, oder? Denn die zähen Momente vermisst man dann eher weniger.
Meine dritte Erkenntnis ist keine Erfahrung, sondern ein Gefühl. Ich vermisse die Langlaufrennen an sich wenig, den Lifestyle aber sehr. Die Suche nach den physischen Grenzen sowie das bedingungslose, zielgerichtete Training. Sich einfach nur fit zu fühlen. Von Menschen umgegeben zu sein, die das gleiche leben. Und einer der für mich persönlich wichtigsten Punkte: Die sportlichen Emotionen erleben. Und glücklicherweise darf ich diese, auf jeden Fall vielfältiger als zuvor, in meinem Beruf als Sportjournalistin weiterleben.
Pünktlich zum Saisonstart im Langlauf-Weltcup kam ich am letzten Novemberwochenende beim SRF zum Einsatz und durfte mich in Zürich um die Zusammenfassungen kümmern. Hochmotiviert, ja fast schon übermotiviert lief ich in den Newsroom und konnte es kaum erwarten, mich endlich um die einzige Sportart zu kümmern, in der ich mich Expertin nennen würde. So oft wie an jenem Wochenende hatte ich davor meine Wasserflasche nicht gefüllt, Kaffee geholt oder war zur Toilette gelaufen. Meine zweite Erkenntnis also: Ruhig sitzen und Langlaufrennen im TV verfolgen, das ist schwierig. Und nach den Rennen begab ich mich auf direktem Weg ins Fitness, denn der persönliche Bewegungsdrang war einfach zu gross. Zu einem späteren Zeitpunkt waren die Wettkämpfe von widrigen Wetterverhältnissen mit Wind, Kälte und Schneefall geprägt. Und da konnte ich doch um einiges ruhiger auf dem Stuhl sitzen bleiben und habe sogar den warmen Kaffee im Büro genossen. Irgendwie legitim, oder? Denn die zähen Momente vermisst man dann eher weniger.
Meine dritte Erkenntnis ist keine Erfahrung, sondern ein Gefühl. Ich vermisse die Langlaufrennen an sich wenig, den Lifestyle aber sehr. Die Suche nach den physischen Grenzen sowie das bedingungslose, zielgerichtete Training. Sich einfach nur fit zu fühlen. Von Menschen umgegeben zu sein, die das gleiche leben. Und einer der für mich persönlich wichtigsten Punkte: Die sportlichen Emotionen erleben. Und glücklicherweise darf ich diese, auf jeden Fall vielfältiger als zuvor, in meinem Beruf als Sportjournalistin weiterleben.

Fabiana Wieser
Fabiana Wieser ist 26 Jahre alt und gebürtige Unterengadinerin. Sport war schon immer ihre grosse Leidenschaft. Zu Beginn war sie oft auf den Skipisten unterwegs, bis sie schliesslich ihre Passion zum Ausdauersport, aber insbesondere zum Langlaufsport, entdeckte. Sie absolvierte das Gymnasium am Hochalpinen Institut in Ftan und hat in dieser Zeit unter anderem die Spitzensport RS in Magglingen absolviert.
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