«Nein, nein», meinte mein Gegenleser. «Es darf schon etwas lustig sein.» Und mein Chef ergänzte: «Jetzt musst du das Text-Korsett wieder ablegen, welches du die Woche über anlegen musstest», das PS. erlaubt mehr journalistische Freiheit. Eigentlich ist das für mich kein Problem. Ich schreibe für die Quotidiana rätoromanische Kolumnen, wo ich kein Blatt vor den Mund nehme. Sogar ich werde manchmal rot, wenn ich sie mir laut vorlese. Aber ausser meiner Mutter kenne ich niemanden persönlich, der meine Kolumnen liest. Hier sitze ich nun in einem Büro mit Kolleginnen und Kollegen. Ich möchte wirklich niemandem zu nahe treten, und mein Humor bewegt sich ab und zu unterhalb der Gürtellinie.
Diese Woche habe ich schon eigenständig einen Artikel verfassen können über das British Classic Car Meeting und ein Interview mit einer Musikerin führen dürfen. Es sind tolle Themen und interessante Begegnungen dabei, wirklich.
Was mich auch interessiert, sind «prickelnde» Themen. In einem Gespräch meinte eine Kollegin: «Eine alte Journalistenregel besagt: Sex sells». Am Donnerstagabend haben meine Kollegin und ich auf der Heimreise im Auto ein Fahrzeug gesehen, welches mitten auf einer Wiese geparkt war. Es war dunkel, die Scheinwerfer waren an und sie meinte: «Das Auto bewegt sich auf und ab. Was da wohl passiert?»
Wir haben darauf verzichtet, der Sache auf den Grund zu gehen. Ich freue mich, als Praktikantin in den nächsten Monaten viele spannende Geschichten erzählen zu dürfen.
Autorin: Gianina Flepp g.flepp@engadinerpost.ch
Autorin: Gianina Flepp g.flepp@engadinerpost.ch
Gianina Flepp
PS werden von den Redaktorinnen und Redaktoren der Engadiner Post / Posta Ladina geschrieben und erscheinen wöchentlich in der Samstagsausgabe der EP/PL.
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