02.09.2025 Anne-Marie Flammersfeld 3 min
Schnarch dich in die Erholung! (Foto KI generiert)

Schnarch dich in die Erholung! (Foto KI generiert)

Wer braucht schon Schlaf? Naja, in Wahrheit alle. Hund, Katze, Maus und auch wir Menschen brauchen unsere Ruhezeiten. Wir müssen regelmässig schlafen, damit sich Körper und Geist erholen können. Doch das ist manchmal gar nicht so leicht, das mit dem Schlafen. Wer sich schon mal eine Nacht wälzenderweise in der Horizontalen um die Ohren geschlagen hat, der weiss, wovon ich spreche. Dabei ist der Schlaf ein sehr anspruchsloser Zustand. Er verlangt kein fancy Equipment und auch keine Mitgliedschaft – nur Bettdecke, Matratze und Kissen. Und dann sollte es möglichst schnell gehen, dass die Augen zufallen und man für eine längere Zeit einfach offline ist. Man einfach mal kurz weg ist und die Welt sich draussen weiterdreht. Wer Glück hat, schläft sieben bis acht Stunden durch und erwacht am Morgen erholt und ausgeruht. Dabei leistet der Körper im Schlaf Höchstleistungen! Muskeln werden repariert, Energiespeicher aufgefüllt, das Immunsystem gestärkt – und das Gehirn sortiert all den Tageskram. 

Und wenn es mit dem Schlaf mal nicht so rund läuft? Forschende am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund fanden heraus, dass Schlafentzug nicht nur die Aufmerksamkeit beeinträchtigt, sondern auch die Gedächtnisleistung und Lernprozesse. Während des Nachtschlafs werden wichtige Verbindungen zwischen Nervenzellen verstärkt und unwichtige wieder abgeschwächt – ein Prozess, der als Neuroplastizität bezeichnet wird. Menschen, die regelmäßig zu wenig schlafen, haben ein höheres Risiko für Übergewicht und Stoffwechselprobleme. Schlafmangel beeinflusst die Hormone Ghrelin und Leptin, die Hunger und Sättigung steuern. Eine Studie der Stanford University zeigte, dass Läufer:innen, die ihre Schlafdauer verlängerten, signifikante Verbesserungen in ihrer Laufleistung erzielten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass zusätzlicher Schlaf die sportliche Leistung positiv beeinflussen kann.

Und was sollte man nun tun, um einen besseren Schlaf zu fördern? 

1.     Schlaf wie Training planen: 7–9 Stunden sind ein Muss. Wer weniger schläft, trainiert quasi im Standgas – für Körper und Kopf.

2.     Rituale helfen: Licht dimmen, Handy weg, lieber ein Buch oder ein paar tiefe Atemzüge – das beruhigt den inneren Geist.

3.     Power-Naps sind erlaubt: 20 Minuten am Nachmittag sind wie ein gratis Booster fürs Gehirn.

4.     Schlafumgebung optimieren: Dunkel, ruhig, kühl! 

5.     Wenn gar nichts mehr hilft: Schafe zählen! (Oder Gemsen)

Also, heute Abend mal nicht zu spät ins Bett und daran denken: Schlaf ist wie ein kostenloser Personal Trainer für Körper, Geist und Laune! 

Gute Nacht – und wie wir Sportler:innen sagen: „Recovery mode on.“

 
 
Mein Musiktipp: 

Anne-Marie Flammersfeld

Anne-Marie Flammersfeld ist Diplom-Sportwissenschaftlerin, Personal Trainerin und hat einen BSc. in Psychologie. Sie hält einige sportliche Rekorde. So konnte sie 2012 als erste Frau der Welt alle vier Rennen der «Racing the Planet 4 Deserts Serie» gewinnen und lief 1000 Kilometer durch die vier grössten Wüste der Welt. Sie ist in 8h32 auf den Kilimanjaro gelaufen und konnte den damaligen Weltrekord um gute drei Stunden verbessern. Am Nordpol war sie auch und ihr Streckenrekord steht immer noch bereit, um eingeholt zu werden. Die 1978 geborene deutsche Sportlerin arbeitet mit ihrem Unternehmen all mountain fitness in St. Moritz und dem Engadin. Als Personal Trainerin ist sie für alle da, die etwas Nachhilfe in Sachen Bewegung brauchen! Aber immer mit einem Augenzwinkern. Sie hält regelmässig Vorträge zu Themen aus den Bereichen Motivation, Begeisterung und Grenzen überwinden.
www.allmountainfitness.ch
annemarieflammersfeld.blogspot.com