Immer wieder liest man von Influencerinnen oder Touristen, die wegen eines Selfies oder eines Schnappschusses von einer Klippe gefallen, in eine Schlucht gestürzt oder in einem Fluss ertrunken sind. Jedes Mal, wenn ich so eine Meldung lese, schüttle ich innerlich den Kopf und denke: Wie kann man nur?! Der gesunde Menschenverstand, etwas Achtsamkeit und zwei offene Augen sollten so einen Unfall doch verhindern?
Nun, an einem Dienstagmorgen war ich für eine Reportage über Filmaufnahmen im Hotel Waldhaus in Richtung Sils unterwegs. Um Punkt 9.45 Uhr sei Drehstart, wies mich die Regisseurin an. Kein Problem, ich bin ein pünktlicher Mensch. An diesem Morgen war ich sogar zu früh dran und absolut entzückt von der Landschaft, zumal es über Nacht geschneit hatte: blauer Himmel und weiss gepuderte, gelbe Lärchen. Beim St. Moritzersee stieg Dampf von der Wasseroberfläche auf. Traumhaft! Ich hielt also spontan an, um «noch ganz schnell» ein Foto für unseren Social Media Account zu machen. Beim Ufer angekommen, kramte ich das Smartphone aus der Jackentasche, machte noch eine kleinen Schritt vorwärts, um den idealen Bildausschnitt zu wählen ... und schon befand ich mich bis zur Hüfte im kalten Wasser. Das Handy lag auf dem Seegrund, aber immerhin in Griffweite.
Ich war so verdattert, dass ich laut auflachen musste. 15 Minuten blieben mir bis zum Drehstart. Mit klitschnassen Hosen, Socken und Schuhen fuhr ich zur nächstgelegenen Boutique und innerhalb von weiteren zehn Minuten hatte ich neue, für mein Budget viel zu teure und für meinen Geschmack viel zu «erwachsene» Cordhosen. Aber sie passten perfekt – an dieser Stelle ein Dankeschön an die kompetente Verkäuferin.
Ich kam natürlich trotzdem zu spät zu meinem Termin. Zum Glück hatten auch die Filmleute zehn Minuten Verspätung. Niemand störte sich am Set daran, dass ich ohne Schuhe umherlief. Im Gegenteil, nach kurzer Zeit hatten die meisten Filmleute ebenfalls ihre Schuhe ausgezogen. «Es brauchte die Journalistin, um zu merken, dass es ohne Schuhe viel leiser ist am Set», meinte der Co-Regisseur zu seiner Crew. Ich blieb schön still, während meine Schuhe neben dem Radiator langsam trockneten.
Nun, an einem Dienstagmorgen war ich für eine Reportage über Filmaufnahmen im Hotel Waldhaus in Richtung Sils unterwegs. Um Punkt 9.45 Uhr sei Drehstart, wies mich die Regisseurin an. Kein Problem, ich bin ein pünktlicher Mensch. An diesem Morgen war ich sogar zu früh dran und absolut entzückt von der Landschaft, zumal es über Nacht geschneit hatte: blauer Himmel und weiss gepuderte, gelbe Lärchen. Beim St. Moritzersee stieg Dampf von der Wasseroberfläche auf. Traumhaft! Ich hielt also spontan an, um «noch ganz schnell» ein Foto für unseren Social Media Account zu machen. Beim Ufer angekommen, kramte ich das Smartphone aus der Jackentasche, machte noch eine kleinen Schritt vorwärts, um den idealen Bildausschnitt zu wählen ... und schon befand ich mich bis zur Hüfte im kalten Wasser. Das Handy lag auf dem Seegrund, aber immerhin in Griffweite.
Ich war so verdattert, dass ich laut auflachen musste. 15 Minuten blieben mir bis zum Drehstart. Mit klitschnassen Hosen, Socken und Schuhen fuhr ich zur nächstgelegenen Boutique und innerhalb von weiteren zehn Minuten hatte ich neue, für mein Budget viel zu teure und für meinen Geschmack viel zu «erwachsene» Cordhosen. Aber sie passten perfekt – an dieser Stelle ein Dankeschön an die kompetente Verkäuferin.
Ich kam natürlich trotzdem zu spät zu meinem Termin. Zum Glück hatten auch die Filmleute zehn Minuten Verspätung. Niemand störte sich am Set daran, dass ich ohne Schuhe umherlief. Im Gegenteil, nach kurzer Zeit hatten die meisten Filmleute ebenfalls ihre Schuhe ausgezogen. «Es brauchte die Journalistin, um zu merken, dass es ohne Schuhe viel leiser ist am Set», meinte der Co-Regisseur zu seiner Crew. Ich blieb schön still, während meine Schuhe neben dem Radiator langsam trockneten.
Fadrina Hofmann
f.hofmann@engadinerpost.ch
Fadrina Hofmann ist seit 2023 Redaktorin bei der «Engadiner Post/Posta Ladina».
Fadrina Hofmann ist seit 2023 Redaktorin bei der «Engadiner Post/Posta Ladina».
PS werden von den Redaktorinnen und Redaktoren der Engadiner Post / Posta Ladina geschrieben und erscheinen wöchentlich in der Samstagsausgabe der EP/PL.

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