KI hat mir gesteckt, dass der Besen in Japan «houki» heisst und neben seiner praktischen Funktion als universelles Reinigungsgerät dort auch als Symbol steht für den Neubeginn. Dies nur so nebenbei.
Urformen des Besens, also zusammengebundenes Reisig, Gräser oder Schilf, sollen bereits in der Antike verwendet worden sein. Später, im Mittelalter, entwickelte sich daraus der klassische Reisigbesen, im 18. Jahrhundert soll es erste spezialisierte Besenbinder gegeben haben, und im 20. Jahrhundert wurden die Naturborsten dann zunehmend durch solche aus Kunststoff ersetzt.
Und heute? Da setzt der moderne Mensch ganz offenbar lieber auf Technik denn Handwerk. Kalte Staubsaugerroboter verdrängen den warmen Holzstiel, nervöses, mechanisches Gesurre und schrille elektronische Piepstöne verdrängen das beruhigende, leise Scharren der Zweckgemeinschaft gebundener Strohhalme auf dem steinernen Vorplatz. Besen helfen übrigens und in aller Regel auch gegen die vereinzelten Schneeflocken, die sich in dieser Jahreszeit dann und wann bis zu uns verirren.
Da kommt mir gerade die Anweisung der technischen Betriebe meiner Wohngemeinde wieder in den Sinn, die dieser Tage ins Haus flatterte. Darin wird die Bevölkerung gebeten, bei der privaten Schneeräumung doch bitte auf die Mitbürger Rücksicht zu nehmen und lärmintensive Räumungen zeitlich an jene der kommunalen Schneeräumung anzupassen.
So weit, so gut – und eigentlich auch nachvollziehbar. Aber halt, befreite da nicht erst letzte Woche ein Gemeindeangestellter frühmorgens die nähere Umgebung des Gemeindehauses von den über Nacht gefallenen fünf Millimeter Schnee? Klar doch. Er war nicht zu übersehen in seiner orangefarbenen Jacke und dank des Laubbläsers auch nicht zu überhören. Willkommen im 21. Jahrhundert. Da lob ich mir den Reisigbesen, dieses leise Hexenwerkzeug!
Autor und Foto: Jon Duschletta
j.duschletta@engadinerpost.ch
Urformen des Besens, also zusammengebundenes Reisig, Gräser oder Schilf, sollen bereits in der Antike verwendet worden sein. Später, im Mittelalter, entwickelte sich daraus der klassische Reisigbesen, im 18. Jahrhundert soll es erste spezialisierte Besenbinder gegeben haben, und im 20. Jahrhundert wurden die Naturborsten dann zunehmend durch solche aus Kunststoff ersetzt.
Und heute? Da setzt der moderne Mensch ganz offenbar lieber auf Technik denn Handwerk. Kalte Staubsaugerroboter verdrängen den warmen Holzstiel, nervöses, mechanisches Gesurre und schrille elektronische Piepstöne verdrängen das beruhigende, leise Scharren der Zweckgemeinschaft gebundener Strohhalme auf dem steinernen Vorplatz. Besen helfen übrigens und in aller Regel auch gegen die vereinzelten Schneeflocken, die sich in dieser Jahreszeit dann und wann bis zu uns verirren.
Da kommt mir gerade die Anweisung der technischen Betriebe meiner Wohngemeinde wieder in den Sinn, die dieser Tage ins Haus flatterte. Darin wird die Bevölkerung gebeten, bei der privaten Schneeräumung doch bitte auf die Mitbürger Rücksicht zu nehmen und lärmintensive Räumungen zeitlich an jene der kommunalen Schneeräumung anzupassen.
So weit, so gut – und eigentlich auch nachvollziehbar. Aber halt, befreite da nicht erst letzte Woche ein Gemeindeangestellter frühmorgens die nähere Umgebung des Gemeindehauses von den über Nacht gefallenen fünf Millimeter Schnee? Klar doch. Er war nicht zu übersehen in seiner orangefarbenen Jacke und dank des Laubbläsers auch nicht zu überhören. Willkommen im 21. Jahrhundert. Da lob ich mir den Reisigbesen, dieses leise Hexenwerkzeug!
Autor und Foto: Jon Duschletta
j.duschletta@engadinerpost.ch
Jon Duschletta
j.duschletta@engadinerpost.ch
Jon Duschletta ist seit 2012 Redaktor bei der «Engadiner Post/Posta Ladina».
Jon Duschletta ist seit 2012 Redaktor bei der «Engadiner Post/Posta Ladina».
PS werden von den Redaktorinnen und Redaktoren der Engadiner Post / Posta Ladina geschrieben und erscheinen wöchentlich in der Samstagsausgabe der EP/PL.

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