Am Mittwoch hat der Kanton anlässlich einer Medienorientierung über erste Erkenntnisse im Zusammenhang mit den Flächentests informiert. Im landesweiten Vergleich weisem der 7-Tage-Inzidenz und der R-Wert die zweittiefsten Zahlen aus. Die Fallzahlen in Graubünden stagnieren, während sie schweizweit grösstenteils ansteigen. «Dies ist das Ergebnis der aktiven, präventiven Teststrategie in Graubünden», hiess es vor den Medien.
Die aktive Teststrategie zeigt gemäss den Verantwortlichen weitere positive Effekte: Aufgrund der hohen Mobilität wurde während den Wintermonaten ein Anstieg der Fallzahlen von rund 20 Prozent erwartet. Dank den präventiven Testungen in den Betrieben sind die Zahlen allerdings stagniert. So konnten weitere einschneidende Massnahmen vermieden und beispielsweise auch die Skigebiete durchgehend offengehalten werden. Eine Skigebietsschliessung hätte nach Berechnungen des Wirtschaftsforums Graubünden zusätzliche 320 Millionen Schweizer Franken gekostet.
Wirkung zeigten zudem die Resultate der Pilottestungen in den Regionen Bernina, Engiadina Bassa/Val Müstair und Maloja von Mitte Dezember 2020. In diesen – damals stark betroffenen Regionen – konnten sowohl Fallzahlen wie auch Mortalitätsrate nachweislich stark gesenkt werden.
Seit Anfang Februar beteiligen sich über 1500 Unternehmen mit 50 000 Mitarbeitenden an den wiederholten Testungen in Betrieben. Zudem lassen sich knapp 22 000 Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen sowie Mitarbeitende von 144 Bündner Volks- und Mittelschulen freiwillig testen. Die hohe Beteiligung entspricht 45 Prozent der mobilen Bevölkerung (5 bis 64 Jahren). Seit dem wiederholten Testen in Betrieben und Schulen wurden keine Ausbrüche mehr verzeichnet. In den Betriebstestungen konnten bisher 193 und in den Schultestungen 16 asymptomatische Personen eruiert werden.
Das wiederholte Testen in Betrieben bietet Mitarbeitenden und Kunden Sicherheit und gewährleistet die Aufrechterhaltung der Betriebstätigkeit. Zudem profitieren teilnehmende Betriebe von der angepassten Quarantäneregelung: Mitarbeitende, die engen Kontakt zu einer infizierten Person hatten, müssen nicht in Quarantäne. Sie können weiterhin arbeiten, sofern sie symptomfrei bleiben und im Rahmen der Betriebstestungen während sieben Tagen täglich negativ getestet werden. Nach Ablauf der sieben Tage wechseln sie wiederum in den gewohnten Testrhythmus.
Die Auswertung des Contact Tracings zeigt, dass es lediglich bei einer von zehn Personen während der Quarantäne zum Krankheitsausbruch kommt. Durch den Arbeitsausfall entstehen für die Wirtschaft Millionenverluste. «Dank aktivem Testen in Betrieben in Kombination mit den angepassten Quarantäneregeln, kann sowohl die positive Person erkannt, als auch der finanzielle Verlust gemindert werden», heisst es in der Medienmitteilung.
Gemäss den Verantwortliche erhält der Kanton dank der umfassenden Strategie zur Pandemiebekämpfung, welche auf zehn Bausteinen basiert, ein aussagekräftiges Bild über die Ausbreitung des Coronavirus in den Regionen. Daraus liessen sich bei Bedarf rasche und zielgerichtete Sofortmassnahmen ableiten. Auch bei erhöhter Mobilität über die Ostertage soll dies gewährleistet sein. Die regionalen Testzentren bleibenwährend den Feiertagen geöffnet.

Autor: (staka/ep)