Neues Wahlverfahren kommt schon 2022 zur Anwendung
Am Sonntag haben sich die Bündner Stimmberechtigten klar für einen politischen Systemwechsel, weg vom bisherigen Majorz- und hin zum Doppelproporzsystem für die Parlamentswahlen ausgesprochen. Gestützt haben dieses Resultat alle 101 Bündner Gemeinden und alle elf Regionen mit zwischen gut 70 und knapp 84 Prozent Ja-Stimmen. Total sprachen sich 58 866 für den Systemwechsel und 15 761 dagegen aus.
Die SP Graubünden sprach am Sonntag angesichts des «fast 100 Jahre langen Kampfes für ein faires Wahlsystem» von einem «der grösste Demokratisierungsschritte in Graubünden seit der Einführung des Frauenstimmrechts». Laut dem Bündner SP-Parteipräsidenten Andri Perl «wird die Bündner Politik in Zukunft bunter, interessanter, umkämpfter und hoffentlich auch weiblicher sowie linker». Letzterem dürfte die politische Mitte und auch das rechte Lager allerdings wenig Positives abgewinnen und zu verhindern versuchen. Das neue Doppelproporz-Wahlsystem soll bereits im nächsten Jahr bei den dannzumal anstehenden Bündner Parlamentswahlen zur Anwendung gelangen.
Autor und Foto: Jon Duschletta
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