Seit Freitag ist klar: Das Regionale Eissportzentrum (RESZ) wird nicht auf dem Signal-Areal in St. Moritz gebaut. Ein Entscheid, der nicht überrascht, der aber richtig ist. Deshalb nicht überrascht, weil die St. Moritzer Behörde dem Standort Signal von Anfang an kritisch gegenüberstand. Erst auf eine Eingabe im öffentlichen Mitwirkungsverfahren und erst nachdem mit Promulins Ost in Samedan, dem letzten valablen Standort, wegen einem gescheiterten Landabtausch ausser Rang und Traktanden gefallen war, wurde Signal gezwungenermassen wieder zur Option. 

Richtig, weil sich die politisch Verantwortlichen in St. Moritz intensiv mit den Vor- und Nachteilen von diesem Standort auseinandergesetzt haben und auch ein umfassender externer Fachbericht eigentlich nur einen Schluss zuliess: Die durch den Baurechtsvertrag gegebenen Abhängigkeiten setzen zu enge Schranken, die finanziellen und planerischen Risiken für die Gemeinde sind viel zu gross. Selbst wenn das Eissportzentrum durch die Region gebaut und finanziert worden wäre – mit St. Moritz als Hauptfinancier.

Mittels einer Konsultativabstimmung den Willen der St. Moritzer Stimmbevölkerung zu erfragen, wäre nicht zielführend gewesen und hätte einzig den Übungsabbruch herausgezögert. Auf Stufe Region wäre dieses Projekt alleine aufgrund der finanziellen Dimensionen zum Scheitern verurteilt gewesen. 

Wie weiter? Das Projekt muss abspecken. Die Initiative, die 2019 an der Urne angenommen worden ist, verlangt den «Aufbau und Betrieb eines regionalen Eissportzentrums». Die Integration einer Curlinghalle ist kein Muss, das Ausseneisfeld ebenfalls nicht. Beide Optionen sind ein «nice to have». Werden diese weggelassen, ergeben sich vielleicht wieder Möglichkeiten an Standorten, die bis jetzt wegen den Raumbedürfnissen nicht mehr weiterverfolgt worden sind. 

Es wird kein Weg daran vorbeiführen, sich auf den Bau einer Eishalle zu beschränken. Die Grundlagen liegen mit der 2018 verfassten Standortevaluation vor. Dieses Papier muss nun rasch wieder aus der Schublade geholt werden.

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Foto: Daniel Zaugg