Die Repower verfüge als einziges Energieversorgungsunternehmen mit Sitz im Kanton über sämtliche Kernkompetenzen entlang der Wertschöpfungskette von der Produktion über den Handel und den Vertrieb bis zur Endkundenversorgung mit Strom aus Wasserkraft, heisst es in einer Regierungsmitteilung vom Mittwoch. Ihr komme als Unternehmen im Umfeld der Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien und deren hohem Potenzial für die Bündner Energieversorgung und klimapolitischen Herausforderungen zudem eine gewichtige volkswirtschaftliche, regionalpolitische und finanzwirtschaftliche Bedeutung zu.
Bündner Wasserkraftstrategie
Eine Stärkung der Position des Kantons im Aktionariat stehe daher im Einklang mit den Stossrichtungen des Grossen Rats und der Regierung im Zusammenhang mit der Umsetzung der Bündner Wasserkraftstrategie und entspreche namentlich auch den Erwartungen des kantonalen Parlaments gemäss dessen Beschlüssen im Rahmen der Behandlung der kantonalen Wasserkraftstrategie während der Februarsession 2022.
Mit dem Kauf zusätzlicher Repower-Aktien aus dem bisher von der Axpo gehaltenen Aktien-Paket und der Erhöhung der Beteiligung des Kantons an der Repower kommt die Regierung diesem politischen Auftrag des Grossen Rates nach und dem erklärten Ziel nach mehr Mitwirkung und Gewicht im Unternehmen einen Schritt näher. Weitere Schritte werden bei gegebenen Rahmenbedingungen geprüft und umgesetzt. Dies mit dem Ziel, die Repower als bedeutendes Bündner Energieversorgungsunternehmen im energiewirtschaftlichen Umfeld und zur Umsetzung der neuen kantonalen Wasserkraftstrategie weiterhin attraktiv zu positionieren.
5,04 Prozent an den Kanton
Die Axpo, grösste Produzentin von Wasserkraft in der Schweiz, hat sich im Rahmen einer strategischen Portfolio-Bereinigung dazu entschieden ihren Aktienanteil an der Repower in der Höhe von 12,69 Prozent zu verkaufen. Nach intensiven Kaufverhandlungen wurde das Aktienpaket von den drei verbleibenden Ankeraktionären Kanton Graubünden, Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) und UBS Clean Energy Infrastructure Switzerland (UBS-CEIS) übernommen, wobei es dem Kanton Graubünden gelang, sich mit 5,04 Prozent den grössten Anteil am Paket zu sichern. Die Beteiligung des Kantons beträgt somit neu substantielle 27,0 Prozent. Auf die EKZ entfallen 4,45 Prozent des Axpo-Pakets (Beteiligungsquote neu 38,49 Prozent), auf den UBS-CEIS-Fond 3,2 Prozent (neu 22,08 Prozent). Die Beteiligung des Kantons an der Repower AG entspricht finanzrechtlich einer Finanzanlage, welche zu weiteren Beteiligungen im Strombereich aus übergeordnet politischem Interesse gehalten wird. Der Beteiligungskauf liegt in der abschliessenden Kompetenz der Regierung. Über den Verkaufspreis der Aktien wurde Stillschweigen vereinbart.
Mit dem Kanton sowie EKZ und UBS-CEIS, welche seit 2016 an der Repower beteiligt sind, verbleiben drei starke Ankeraktionäre mit unterschiedlichen Kernkompetenzen im Aktionariat der Repower. Nach dem Ausscheiden der Axpo werde das Zusammenwirken der Ankeraktionäre im Interesse der Repower und unter Berücksichtigung der Erwartungen und Anliegen des Kantons neu aufgesetzt. Die Regierung verfolge dabei unverändert das Ziel, zugunsten der Repower als nach wirtschaftlichen Grundsätzen geführtes Unternehmen mit grosser Wertschöpfung im Kanton günstige Rahmenbedingungen, mit eingeschlossen eine langfristig zuverlässige Basis im Kreis der Ankeraktionäre, sicherzustellen.
(staka)
Diskutieren Sie mit
anmelden, um Kommentar zu schreiben