Martin Meyer, CEO der Chris Silber AG hat es sehen kommen: «Wir rechnen wieder mit Einsprachen der beiden Nachbarn», hatte er Anfang Juli gegenüber dieser Zeitung gesagt. Am gleichen Tag hatte die Chris Silber AG zwei Baugesuche eingereicht für die Überbauung von Serletta Süd mit einem Hotel und einer Klinik. Mit den «beiden Nachbarn» meinte Meyer das Badrutt’s Palace und das Kulm, die beiden Hotels wehren sich seit Jahren gegen das Überbauungsprojekt. 

Nicht alleine allerdings. Insgesamt sind gegen die beiden Baugesuche je 21 Einsprachen eingegangen, bestätigt die Gemeinde St. Moritz. Diese sind der Bauherrschaft, also der Chris Silber AG zur Stellungnahme unterbreitet worden. Die Stellungnahme wird dann den Einsprechern zur Replik zugestellt. Erst nach diesem Schriftenwechsel erlässt die Baubehörde, in St. Moritz der Gemeindevorstand, einen anfechtbaren Bau- und Einspracheentscheid. 

Dass es in Sachen Serletta Süd noch zu einer aussergerichtlichen Einigung kommt, ist für Martin Meyer praktisch unmöglich. Man habe sich zwar in den letzten Wochen und Monaten konstruktiv mit einzelnen Nachbarn ausgetauscht. «Die verschiedenen Einsprecher haben unterschiedliche Anforderungen und keine geeinte Position», sagt er. 

Serletta Süd: Das Grundstück an Top-Lage in St. Moritz beschäftigt die Bevölkerung und die Gerichte seit Jahren. Braucht es, nachdem die Klinik Gut ihren Neubau nun in St. Moritz-Bad baut, sogar eine erneute Planungsrevision? Dies dürfte nach Ansicht verschiedener Exponenten die Kernfrage sein, die die Gemeinde St. Moritz in nächster Zeit zu beantworten haben wird. Mehr zu diesem Thema in der EP/PL vom 25. August. 

Autor: Reto Stifel

Foto: Daniel Zaugg