Die erste Etappe bis Ende 2026 umfasst den Bau eines modernen Heliports, der von der Rega finanziert wird. In der zweiten Phase bis 2031 folgen dringend notwendige betriebliche Ersatzneubauten und Massnahmen mit einem Investitionsvolumen von 68,5 Millionen Franken. Eine weitere Ausbauetappe mit Vorfelderweiterung und Pistensanierung in Höhe von 12 Millionen Franken ist weniger dringlich. Sie kann, abhängig von der Entwicklung des Flugplatzes, nach dem Abschluss der zweiten Phase angegangen werden. Das Projekt lässt nutzbare Fläche im für Hochbauten zulässigen Bereich frei, um das Potenzial für Hangarbauten, finanziert durch private Dritte, sorgfältig klären zu können. 
 
Finanzierung muss tragbar und breit abgestützt sein
Die Finanzierung der zweiten Etappe soll durch verschiedene Partner erfolgen. Die diesen Partnern zugewiesenen Beiträge entsprechen dem aktuellen Planungsstand und gelten als Grundlage für die weiterführenden Gespräche. Die Gemeinden sollen sich demgemäss mit 27 Millionen Franken beteiligen, aufgeteilt nach dem in regionalen Angelegenheiten üblichen Kostenverteilschlüssel. Weitere 25 Millionen Franken sollen als Fremdkapital aufgenommen werden. Als Beiträge von Bund und Kanton sind aktuell 12 Millionen Franken vorgesehen. Die Gemeinde St. Moritz ist bereit, einen ausserordentlichen Beitrag von 5 Millionen Franken zu prüfen. Als nächster Schritt wird bis zur Flughafenkonferenz vom 5. März 2025 ein Finanzierungskonzept ausgearbeitet. 
 
Nachhaltigkeit im Bau und Betrieb sichern
Der neue Flugplatz umfasst zwei Betriebsgebäude mit Fahrzeughalle, eine Durchfahrt, einen Tower mit 360-Grad-Sicht, die Erweiterung und Instandsetzung der Vorfelder sowie die vom Bundesamt für Zivilluftfahrt seit längerem geforderte Umzäunung. Dabei setzt der Ersatzneu-bau auf eine nachhaltige Bauweise, weniger Emissionen und geringeren Energieverbrauch. Die beiden Betriebsgebäude werden als Holzbau realisiert und verfügen über eine Photo-voltaikanlage mit positiver Energiebilanz sowie eine Grundwasser-Wärmepumpe. Durch die Verschiebung des Heliports und dank einem Riegelbau werden Verbesserungen beim Lärmschutz erzielt. Mario Cavigelli, Präsident der Verwaltungskommission INFRA, fasst zusammen: «Der Ersatzneubau konzentriert sich auf das absolut Notwendige und erfüllt gleichzeitig alle Anforderungen, um auch in Zukunft erfolgreich den Regionalflughafen Samedan betreiben zu können. Der Vorschlag wurde gemeinsam mit der Engadin Airport AG und weiteren Flughafenpartnern erarbeitet.»
 
Sanierung ist keine Alternative
Als Alternative zur Investition in den Ersatzneubau ist eine Sanierung des Gebäudebestands nicht wirklich möglich und in keinem Fall nachhaltig. Die für eine bauliche Sanierung als Grundlage erforderliche Bausubstanz fehlt und die gestellten Container sind nur als Provisorien tauglich. Eine Gesamtsanierung der bestehenden Infrastruktur, wo sie in einzelnen Teilen möglich ist, wäre teurer als die Kosten für vergleichbare Ersatzneubauten. Sie würde die betrieblichen Probleme zudem lediglich verschieben, ohne eine nachhaltige Lösung zu bieten. Christian Brantschen, der Vorsitzende der FHK, betont: «Der Flugplatz ist systemrelevant für das Oberengadin. Ein Engadin ohne Flugplatz ist ein anderes Engadin. Daher ist ein moderner, sicherer und effizienter Flugplatz essenziell für den Tourismus und die Wirtschaft. Dies hat auch eine kürzlich veröffentlichte Studie der Universität St. Gallen belegt».
 
Volksabstimmungen im Sommer 2025
Als nächste Schritte werden ein Finanzierungskonzept bis im Frühling 2025 und die Volksabstimmung für den Sommer vorbereitet. Der endgültige Entscheid über die Zukunft des Flugplatzes obliegt dem Souverän der beteiligten elf Oberengadiner Gemeinden. Die Abstimmungen über die Aufhebung des Botschaftsprojekts 2017 und über die kommunalen Finanzierungsbeiträge sind zwischen Juni und August 2025 vorgesehen. 

Medienmitteilung INFRA