Laut einer kurzen Mitteilung auf der Internetseite des Casinos St. Moritz hat sich die Casino Austria Swiss AG entschieden, den Standort St. Moritz per 30. April zu schliessen. Wie die EP/PL bereits am 29. März geschrieben hatte, sind insgesamt 31 Mitarbeitende betroffen. Der Schliessungsentscheid basiere auf wirtschaftlichen Überlegungen, insbeson­dere auf einer herausfordernden Marktsituation im Online-Bereich. Das Casino St. Moritz hatte bei der Neukonzessionierung Ende 2023 sowohl die terrestrische B-Konzession wie auch die Online-Konzession erhalten, letztere aber aufgrund der starken saisonalen Schwankungen am Standort sowie der fehlenden langfristigen finanziellen Perspektive noch nicht umgesetzt. Die Koordination der Schliessung erfolge in Abstimmung mit der Eidgenössischen Spielbankenkom­mission (ESBK). Laut der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sei die ESBK dann verpflichtet, die Konzession zu widerrufen, «wenn die gesetzlichen Voraussetzungen für die Erteilung der Konzession, unter anderem ausreichendes Eigenkapital während der gesamten Konzessionsdauer», nicht mehr gegeben seien. Ein entsprechendes Verfahren sei deshalb eingeleitet worden. Allerdings muss die ESBK der Casino St. Moritz AG vor dem endgültigen Entscheid über den Entzug der Konzession das Recht auf Anhörung gewähren. Die Zukunft des Casinobetriebs werde laut Keystone-SDA Gegenstand einer Analyse sein, und die Kommission werde dem Bundesrat zu gegebener Zeit entsprechende Empfehlungen unterbreiten. Die Casino Austria Swiss AG hat bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht auf eine Anfrage reagiert. 
Auf Anfrage schreibt Marijana Jakic, CEO der St. Moritz Tourismus AG: «Die Schliessung des Casinos St. Moritz ist aus touristischer Sicht bedauerlich, da es über viele Jahre ein Bestandteil des Freizeitangebots in St. Moritz war.» Das Casino hätte Gästen eine besondere Abendunterhaltung geboten und zur Vielfalt des Angebots in der Region beigetragen. «Ob und in welcher Form ein solches Angebot künftig wieder Teil des Destinationsportfolios sein kann, bleibt offen – wir stehen möglichen Entwicklungen grundsätzlich positiv gegenüber», so Jakic. 
Jon Duschletta