Wie ein tief zerfurchtes, uraltes Gesicht sieht das Schwarzweiss-Bild aus, das der Fotograf Mayk Wendt aus Scuol für die Auktion von «Ricardo for Good» zur Verfügung stellt. Es ist das Gesicht des Morteratschgletschers. Die Luftaufnahme zeigt die dramatische Schönheit eines Gletschers, der seit Beginn der systematischen Vermessung rund 2,5 Kilometer an Länge eingebüsst hat und heute täglich etwa eine Million Tonnen Eis verliert. «Der Gletscher ist ein Sinnbild, wenn es um das Thema Naturschutz geht», sagt Mayk Wendt. Er habe dieses Sujet zudem gewählt, weil der Gletscher auch junge Menschen fasziniert und begeistert. Es sei nicht nur ein Bild mit einer kraftvollen Intensität, sondern auch ein stiller Aufruf zum Schutz unserer Gletscherlandschaften.
Die Poesie der Vergänglichkeit
Mayk Wendt lebt seit über 23 Jahren im Engadin. Mit seiner Kamera fängt er die raue, wilde Seite der Natur ein: einsame Täler, zerklüftete Bergflanken, spektakuläre Nachthimmel. «In seinen Bildern entdeckt Wendt die leise Poesie der Vergänglichkeit», heisst es in einer Medienmitteilung der Umweltschutzorganisation und Stiftung «Praktischer Umweltschutz», abgekürzt «Pusch». Diese hat für die Auktion insgesamt zwölf Fotografen gewinnen können, welche ihre Werke für den guten Zweck auf Ricardo versteigern lassen. Unter ihnen befinden sich bekannte Namen wie Lorenz Fischer (Europäischer Naturfotograf des Jahres 2006), Tobias Ryser (Schweizer Naturfotograf des Jahres 2016) oder Levi Fitze (Schweizer Naturfotograf des Jahres 2024).
Dass «Pusch» auch ihn angefragt hat, freut Mayk Wendt sehr, zumal Umweltschutz für ihn eine Herzensangelegenheit ist. «Pusch» engagiert sich seit über 25 Jahren in Sachen Umweltbildung. Durch «Pusch» erleben jährlich rund 52 000 Schülerinnen und Schüler in der Schweiz, wie eng ihr Leben mit Umwelt, Natur und natürlichen Ressourcen verbunden ist. «Pusch strebt nach einer verantwortungsvollen Gesellschaft, in der artenreiche Lebensräume gefördert und Ressourcen schonend genutzt werden», schreibt die Organisation.
Schönheit sichtbar machen
Die Auktion zeige zwölf Naturfotografen, die die Schönheit der Schweizer Landschaft und Natur und gleichzeitig deren Verletzlichkeit in Erinnerung rufen. «Die Werke machen unseren Planeten in seiner wunderbaren Einzigartigkeit sichtbar: Weite, sanfte, wilde, felsige Landschaften als Lebensgrundlage für Flora und Fauna sowie für uns Menschen». Fotografie werde so zu mehr als einem blossen Abbild. Sie berühre mit ihrer Ästhetik und erinnere uns gleichzeitig an unsere Verantwortung, hinzuschauen und zu handeln. «Wenn die Menschen sehen, wie schön etwas sein kann, tragen sie auch Sorge dazu», ist Mayk Wendt überzeugt.
Die Auktion dauert noch bis Sonntag auf www.ricardo.ch.
Autorin: Fadrina Hofmann
Bild: Mayk Wendt
Die Auktion dauert noch bis Sonntag auf www.ricardo.ch.
Autorin: Fadrina Hofmann
Bild: Mayk Wendt



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