Die Weltcup-Rennen am Davos Nordic stehen für Spektakel, grossartige Stimmung und Überraschungen. Für die erste Überraschung sorgte Roman Alder am Freitag beim Prolog des Teamsprints. Der 21-jährige Pontresiner lief die viertschnellste Zeit und qualifizierte sich zusammen mit dem Senter Isai Näff (20) für den Final, welchen sie auf dem sehr guten 13. Rang beendeten.
Für die zweite Überraschung sorgte der ältere der Näff-Brüder, Noe (22), ebenfalls im Teamsprint. Er bildete mit dem weitaus erfahreneren und älteren Janik Riebli (27) das zweite Schweizer Team. Es war Näff zu verdanken, dass das Duo überhaupt im Final antreten konnte, da Riebli im Prolog gestürzt ist und viel Zeit einbüsste. Letztendlich verpassten sie das Podest nur knapp und liefen auf den sensationellen vierten Rang. «Es war unglaublich, zusammen mit Janik hier zu laufen. Die Stimmung war bombastisch, es fühlte sich an wie in einem Traum. Aber es war auch sehr hektisch und unglaublich anstrengend», so Näff nach dem Teamsprint.
Rotation bei den Frauen
Auf Frauenseite traten Giuliana Werro (26) und Fabienne Alder (22) im Teamsprint an. Werro, die mit Desirée Steiner ein Team bildete, war allerdings gar nicht für den Teamsprint eingeplant. Die Zernezerin sprang kurzfristig ein, weil Nadja Kälin krankheitsbedingt nicht antreten konnte in Davos. Die beiden verpassten den Finaleinzug. «Ich bin nicht wirklich eine Sprinterin, aber es hat trotzdem riesigen Spass gemacht, hier vor dieser Kulisse zu laufen», sagte sie nach dem Prolog.
Dafür hat Fabienne Alder zusammen mit Anja Weber den Finaleinzug geschafft, am Ende resultierte Rang 11 für das Duo. Alder war nach dem Rennen sehr zufrieden mit ihrer Leistung. «Das war erst mein zweiter Weltcup-Einsatz hier, mein erster im Teamsprint. Es hat unglaublich viel Spass gemacht, in diesem Stadion vor dieser grossartigen Kulisse zu laufen», sagte sie mit einem grossen Strahlen im Gesicht.
Nur Roman Alder im Final
Beim Einzelsprint am Samstag überstand von den Engadiner Athletinnen und Athleten einzig Roman Alder als 11. den Prolog und durfte bei Flutlicht noch mal antreten. Dort zeigte er in seinem Viertelfinallauf eine sehr gute erste Runde und lief lange vorne mit. Allerdings kam er in der zweiten Runde beim Aufstieg kurz ins Straucheln, verpasste den Anschluss und schied aus. Das wurmte ihn aber nur kurz. «Vor allem auf der Ziel- und der Gegengeraden habe ich mich super gefühlt. Im zweiten Anstieg musste ich etwas beissen. Wenn ich da hätte dranbleiben können, wäre sicher noch etwas dringelegen. Aber ich nehme auf jeden Fall mit, dass ich über lange Zeit sehr gut mit der Spitze mithalten konnte.» Am Ende gab es Rang 22 für ihn.
Kein Exploit im Distanzrennen
Beim Distanzrennen über zehn Kilometer am Sonntag konnten die Engadiner nicht mehr an ihre Leistungen aus den Sprintrennen anknüpfen. Roman Alder wurde 67., Noe Näff 80. und Isai Näff 81. Allerdings sind drei Rennen in drei Tagen für so junge Athleten nicht ohne, die Beine gaben nicht mehr allzu viel her. Kommt hinzu, dass auch die weiteren Schweizer, darunter erfahrene Teamleader wie Beda Klee oder Janik Riebli weit unter ihren Erwartungen blieben. Nicola Wigger war mit dem 48. Rang noch der beste Schweizer.
Bei den Frauen hatte sich vor allem Giuliana Werro etwas vorgenommen, da sie am Samstag pausieren und sich gut auf den 10-er vorbereiten konnte. Am Ende reichte es für Rang 42, was nicht ihren Erwartungen entsprach. «Ich habe mich nicht so gut gefühlt und konnte nicht so pushen, wie ich mir das vorgenommen habe. Die Strecke ist sehr anspruchsvoll, man muss die ganze Zeit arbeiten. Es ist mir nicht gelungen, die Kräfte richtig einzuteilen», so Werro nach dem Rennen.
Knapp acht Sekunden schneller und somit schnellste Engadinerin war Marina Kälin. Die 22-jährige St. Moritzerin beendete das Rennen als 35. Auch sie hatte so ihre Probleme mit dem Kurs in Davos, wie sie nach dem Rennen sagte. «Am Anfang geht es lange bergauf, man muss von Beginn weg richtig hart arbeiten. Und die Abfahrt ist eher flach, man hat also kaum Zeit, sich zu erholen.» Fabienne Alder lief zwischen die beiden Teamkolleginnen und klassierte sich auf dem 39. Rang. Beste Schweizerin war Anja Weber auf Rang 16.
Autorin: Sina Margadant
Fotos: Keystone, Gian Ehrenzeller/fmr und Sina Margadant
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