Für rund 40 Millionen Franken soll im Quartier Truochs/La Resgia in La Punt Chamues-ch auf privater Basis das Innovationszentrum InnHub realisiert werden. Die Initianten, die Unternehmer Caspar Coppetti, Beat Curti, Christian Wenger und Jon Erni planen dort mit der Unterstützung des Londoner Architekten Lord Norman Foster einen Inspirations- und Rückzugsort, welcher die Themen Arbeit, Gesundheit, Sport und Natur auf eine neue und moderne Art interpretieren und miteinander vernetzen soll.
Mit Datum vom 6. März hat nun das Amt für Raumentwicklung Graubünden (ARE) die Resultate seiner Vorprüfung der Teilrevision Ortsplanung Truochs/La Resgia an die Gemeinde La Punt Chamues-ch geschickt. Eine Vorprüfung, welche laut Gemeindekanzlist Urs Niederegger mit rund sechs Monaten zwar ungewöhnlich lange habe auf sich warten lassen, dafür für Gemeinde und das Projekt InnHub umso erfreulicher ausgefallen sei.

Signalwirkung des InnHub erkannt
Erfreulich deshalb, weil das ARE in seinem Bericht einerseits schreibt, dass davon auszugehen sei, dass das geplante Innovationszentrum InnHub «internationalen Bekanntheitsgrad» erreichen werde. Und andererseits, weil die vorliegende Teilrevision der Ortsplanung Truochs/La Resgia unter Berücksichtigung der Vorbehalte und Nachreichung verschiedener Unterlagen «grundsätzlich als richtplankonform zu beurteilen ist». Richtplankonform heisst in diesem Fall, dass die Teilrevision sowohl dem Bundesgesetz über die Raumplanung, kurz Raumplanungsgesetz (RPG), als auch dem Raumplanungsgesetzes für den Kanton Graubünden (KRG) entspricht.
Etwas kompliziert wird die Teilrevision Ortsplanung Truochs/La Resgia durch die Anpassung der Nutzungsplanung im Quartier, welche auch verschiedene Umzonungen unumgänglich macht. Neben dem geplanten Innovationszentrum InnHub mit bewirtschafteten Wohnungen, Cafeteria, Auditorium und 100 Einstellplätzen in einer Tiefgarage sowie der sich im Bau befindlichen, in zwei Etappen abzuwickelnden Überbauung für gemeindeeigene Wohn- und Gewerberäume ist im Gebiet Truochs/La Resgia auch der Neubau des Wohn- und Geschäftshauses «Chesa Dimena» mit Bed & Breakfast und gut 40 Zimmern der La Punter Unternehmerin Sonja Bannwart geplant. Eine entsprechende Baugenehmigung liegt bereits vor.

Neuer Standort für Parkplätze
Eine der Umzonungen betrifft die öffentlichen Parkplätze im Gebiet. Diese müssten, wie auch die bestehende Abfallsammelstelle eingangs La Punt Chamues-ch, dem geplanten InnHub weichen. Für die Parkplätze wird eine 610 m2 grosse Fläche, angrenzend an die auf der gegenüberliegenden Strassenseite liegende Volg-Liegenschaft, in Betracht gezogen. Das ARE kommt in seiner Vorprüfung denn auch zu dem Schluss, dass die neu vorgesehene Parkierungsanlage die «notwendigen öffentlichen Parkplätze für das bestehende angrenzende lokale Gewerbe» zur Verfügung stellen kann.
Das ARE verlangt nun von Gemeinde und Planern die nachträgliche Einreichung eines grossräumigen Modells, einer dreidimensionalen Darstellung des Gebiets und den darauf geplanten Bauten in einem, Zitat, «grossräumigen Kontext» sowie Angaben zur Einbettung dieser «in die Umgebung und im Kontext der umgebenden Bauten und Freiräume».
Sobald diese Unterlagen aufliegen, kann seitens der Gemeinde das 30-tägige öffentliche Auflage- und Mitwirkungsverfahren durchgeführt werden. Wenn dadurch keine wesentlichen Verzögerungen eintreten, kann die Gemeindeversammlung vielleicht schon im Sommer über die Anpassung des Zonenplans entscheiden. Während der nachfolgenden, rund dreimonatigen Genehmigungsphase durch die Bündner Regierung plant die Gemeinde La Punt Chamues-ch parallel die Änderung des Quartierplans durchzuführen. Erst nach der Genehmigung durch die Regierung kann das ordentliche Baugesuch für den InnHub eingereicht und veröffentlicht werden. Ohne Verzögerungen dürfte ein Baubeginn im Frühjahr 2021 deshalb weiterhin realistisch sein.

Wichtiges Signal auch Seitens der InnHub AG
Hocherfreut über das positive Signal des ARE zeigte sich auf Anfrage auch Jon Erni, Mitbegründer und CEO von Mia Engiadina und Mitinitiant des InnHub-Projekts. «Die Vorprüfung des ARE gibt uns zusätzliche Motivation, mit der Realisierung des InnHub so schnell wie möglich fortzufahren und die vom Kanton geforderten Punkte in die Projektentwicklung einfliessen zu lassen.» Mit Sicht auf die anstehende öffentliche Mitwirkungsphase ergänzt Erni: «Wir freuen uns auf diesen Dialog mit Gemeinde und Bevölkerung und sind gespannt auf weitere Inputs.» Zusammen mit der Gemeinde soll danach geschaut werden, wie allfällige neue Aspekte in die Planung einfliessen können.
Aufgrund des positiven Berichts des ARE hat die InnHub La Punt AG beschlossen, den Zwischentrakt der gerade im Rohbau beendeten ersten Etappe der Überbauung Truochs/La Resgia ab Baufertigstellung von der Gemeinde zu mieten. Temporär, bis der InnHub selber fertiggestellt und in Betrieb sei, so Jon Erni. «Die Projektverantwortlichen wollen damit ein Signal setzen. Zeigen, dass sie fest an die Umsetzung des Projekts glauben und die Räumlichkeiten für Projektarbeiten, Sitzungen und Informationsvermittlung nutzen.»

www.InnHub.ch

Autor und Foto: Jon Duschletta