07.06.2022

Samedan ist attraktivste Wohngemeinde im Oberengadin

Wie attraktiv sind die Bündner Gemeinden als Wohnorte und wie können sie sich noch besser positionieren? Dies hat das Wirtschaftsforum Graubünden untersucht und die Ergebnisse kürzlich in einer Studie publiziert. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden die Stärken und Schwächen aller Bündner Gemeinden in 11 Dimensionen detailliert analysiert und in einem Profil abgebildet. Die relevanten Bestimmungsfaktoren für die Wohnattraktivität wie Freizeitangebote und Verkehrserschliessung, Kinderbetreuungs- und Schulangebote, Steuern, Gesundheitsversorgung, Wohnraum und Internetabdeckung wurden dabei systematisch ausgewertet. Das Fazit ist aus Samedner Sicht äusserst erfreulich. In der Beurteilung des Wirtschaftsforums ist Samedan die attraktivste Wohngemeinde im Oberengadin. Hinter der Stadt Chur und der Landschaft Davos belegt Samedan unter allen Bündner Gemeinden den dritten Rang. Samedan punktet insbesondere bei der Gesundheitsversorgung, den Einkaufsmöglichkeiten, der Verkehrserschliessung sowie bei den Freizeit- und Bildungsangeboten. Gut steht die Gemeinde auch bezüglich schnellem Internet und der Möglichkeit von Co-Working da. Eine noch bessere Positionierung könnte eine weitere Reduktion der Steuerbelastung bewirken. Zu den Schwächen gehört der verfügbare Wohnraum. Das Wirtschaftsforum Graubünden versteht sich als Denkwerkstatt der Bündner Wirtschaft und setzt sich für die Verbesserung der Rahmenbedingungen des Wirtschaftsstandortes Graubünden ein.

Jahresrechnung 2021 im Zeichen des positiven Trends

Der Gemeindevorstand hat die Jahresrechnung 2021 zuhanden der Genehmigung durch die Gemeindeversammlung verabschiedet. Die Erfolgsrechnung schliesst mit einem Ertragsüberschuss von rund CHF 1.8 Mio. Dies ist um CHF 3.5 Mio. besser als budgetiert und vor allem auf Mehrerträge bei den Fiskaleinnahmen zurückzuführen. Ins Gewicht fallen insbesondere die Gewinn- und Kapitalsteuern der juristischen Personen sowie die Vermögensgewinn- und den Vermögensverkehrssteuern. Die Nettoinvestitionen von CHF 1.6 Mio. konnten dank der Selbstfinanzierung von CHF 6.3 Mio. zu 100% eigenfinanziert werden. Damit wurde ein zentraler finanzpolitischer Zielwert eingehalten. Die zu verzinsenden Bankschulden und Anleihen beliefen sich per 1. Januar 2022 auf CHF 21.5 Mio. und konnten gegenüber dem Vorjahr um CHF 6.5 Mio. reduziert werden. Die Bilanzsumme beträgt CHF 71.1 Mio., dies bei einem Fremdkapital von CHF 27.9 Mio. und einem Eigenkapital CHF 43.2 Mio. Die Gemeindefinanzen sind weiterhin auf Kurs. Bemerkenswert ist insbesondere die substanzielle Reduktion der zu verzinsenden Anleihen seit 2013 von CHF 56.0 auf CHF 21.5 Mio. Die Jahresrechnung des selbständigen Energieversorgungsunternehmens «Energia Samedan» wurde ebenfalls zuhanden der Gemeindeversammlung verabschiedet.

Kommunikationskonzept wird weiterentwickelt

Die Kommunikationstechnologie und das Kommunikationsverhalten sind im ständigen Wandel. Vor diesem Hintergrund müssen Kommunikationskonzepte ebenfalls laufend überprüft werden. Der Gemeindevorstand hat die zeitgemässe Kommunikation als strategisches Ziel im Legislaturprogramm 2021-2024 festgelegt. In Zusammenarbeit mit der Kommunikationsberatungsunternehmung Dimedio GmbH hat eine Arbeitsgruppe im Rahmen von mehreren Workshops eine Situationsanalyse vorgenommen und in der Folge die Kommunikationsstrategie und die dafür erforderlichen Umsetzungsmassnahmen erarbeitet. Der Gemeindevorstand hat das vorliegende Kommunikationskonzept genehmigt und die damit zusammenhängenden Projektanträge im Grundsatz genehmigt. Zentrales Element des Konzeptes ist die Schaffung einer dem Gemeindepräsidium unterstellten Stabsstelle «Kommunikation». Diese soll künftig die Kommunikationskanäle sämtlicher Gemeindebetriebe einschliesslich der Promulins Arena und der Gemeindeschule betreuen und koordinieren. Eine weitere Massnahme ist der verstärkte Einsatz digitaler Push-Kanäle auf der Basis eines Social-Media-Konzeptes. Schliesslich ist vorgesehen, das Gemeindeblatt «la padella» thematisch zu einem Gemeindemagazin mit digitaler Erweiterung und angepasster Erscheinungsweise weiterzuentwickeln. Die Arbeitsgruppe wurde mit der Weiterbearbeitung des Projektes und Antragstellung an den Gemeindevorstand für die konkrete Umsetzung beauftragt.

Betriebskonzept für die Pflegezentren Promulins und Du Lac

Die Oberengadiner Gemeinden haben der Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin SGO mittels Leistungsvereinbarung den Betrieb des Pflegeheims Promulins übertragen. Mit dem Bau des Alterszentrums Du Lac durch die Gemeinden St. Moritz, Silvaplana und Sils sind neue Leistungsvereinbarungen auszuhandeln. Basis dafür soll ein von der SGO erarbeitetes Betriebskonzept bilden. Dieses wird vom Gemeindevorstand mit Ausnahme von zwei Punkten mitgetragen. Während die SGO den Abschluss einer einzigen Leistungsvereinbarung mit allen Oberengadiner Gemeinden für beide Alterszentren anstrebt, möchte die Gemeinde Samedan dem Volkswillen entsprechend, dass die Oberlieger- und Unterliegergemeinden jeweils getrennte Leistungsvereinbarungen für ihre Alterszentren abschliessen. Mit dem Entscheid, zwei Alterszentren mit voneinander unabhängigen Trägerschaften zu realisieren und zu betreiben, hat der Souverän dies klar zum Ausdruck gebracht. In der Folge muss selbstredend auch Transparenz über die Betriebskosten der beiden Alterszentren herrschen. Dies bedingt die separate Rechnungsführung verbunden mit der externen Offenlegung. Die SGO schlägt im Gegensatz dazu vor, dass aus administrativen Gründen bloss eine gemeinsame Rechnung für beide Alterszentren geführt wird.

Nächste Gemeindeversammlung

Der Termin für die nächste Gemeindeversammlung ist auf Donnerstag, 14. Juli 2022 angesetzt. Auf der Traktandenliste steht die Genehmigung der Jahresrechnung 2021 der Gemeinde sowie des Energieversorgungsunternehmens «Energia Samedan». Darüber hinaus haben die Stimmberechtigten über die Leistungsvereinbarung mit der Region Maloja betreffend die Regionalentwicklung zu befinden.

Baubewilligungen

Folgende Baubewilligungen wurden erteilt: Repower AG, Parzelle Nr. 1951 in Punt Muragl, Einbau einer unterirdischen Kabelanlage für die Übertragung elektrischer Energie und Daten; Erbengemeinschaft Meili, Parzelle Nr. 1418 in Punt Muragl, Umbau und Erweiterung des Wohnhauses; Peter und Andrea Herzog, Parzelle Nr. 1845 in Quadratscha, Umnutzung ehemaliges Dialysezentrum in Wohnraum; STWEG Sur Puoz, Parzelle Nr. 1910, Teilabbruch Aussentreppen sowie Erstellung Brüstungen und Geländer; Crameri Consulting GmbH, Parzelle Nr. 1038 in Plazzet, Wohnungsumbau. Im Weiteren wurde die im Mai 2020 an die Eisenbahner Wohnbaugenossenschaft erteilte Baubewilligung für den Umbau der Wintergärten bis Mai 2024 verlängert. Schliesslich hat die Baubehörde zwei Gesuchen um Abgeltung der Hauptwohnungsverpflichtung mittels Ersatzabgabe entsprochen.

(Pre)