08.05.2023

Kommunales räumliches Leitbild unter Dach und Fach

Die Gemeinden im Kanton Graubünden sind aufgrund des kantonalen Richtplans angehalten, ihre angestrebte räumliche Entwicklung in einem kommunalen räumlichen Leitbild (KRL) aufzuzeigen und insbesondere die Themen Siedlung, Freiraum/Landschaft und Verkehr konzeptionell aufeinander abzustimmen. Das KRL dient als Orientierungsrahmen für die Planungsbehörde der Gemeinde und ist eine notwendige Basis für jede Gesamtrevision einer Nutzungsplanung. Der Planungshorizont des KRL beträgt rund 20 bis 25 Jahre, derjenige der Nutzungsplanung 15 Jahre. Das KRL wurde durch eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Handel und Gewerbe, Tourismus, Politik, Baukommission und Verwaltung sowie mit externer Unterstützung durch das Raumplanungsbüro STW AG erarbeitet. Nach erfolgter Stellungnahme durch das kantonale Amt für Raumentwicklung wurde eine öffentliche Mitwirkungsauflage durchgeführt. Anschliessend an die Behandlung der Eingaben wurde das KRL durch den Gemeindevorstand genehmigt. Das KRL ist behördenverbindlich, jedoch nicht rechtsverbindlich.

Besetzung der Kommunikationsstelle und weitere Personalentscheide

Das vor Jahresfrist erstellte Kommunikationskonzept für die Gemeinde sieht unter anderem die Schaffung einer Kommunikationsstelle vor. Diese soll künftig die Kommunikationskanäle sämtlicher Gemeindebetriebe einschliesslich der Promulins Arena und der Gemeindeschule betreuen und koordinieren. Für die Besetzung der Kommunikationsstelle wurde Riccarda Müller-Mühlemann gewählt.  Die in Samedan aufgewachsene und wohnhafte Journalistin war über 15 Jahre in verschiedenen Funktionen bei diversen Medienhäusern tätig und verfügt über ein Diplom als «Kommunikatorin FH». Seit 2011 ist Riccarda Müller-Mühlemann als Produzentin und Reporterin bei Radiotelevisiun Svizra Rumantscha (RTR) aktiv. Sie wird die Stelle am 1. August 2023 mit einem Pensum von 30% antreten.

Der Betriebsleiter der Promulins Arena Oliver Wertmann verlässt die Gemeinde auf Ende Juli 2023 um eine neue Herausforderung anzunehmen. Die Nachfolge übernimmt sein bisheriger Stellvertreter Roger Brenner. Er ist seit 2015 für die Promulins Arena tätig und für Technik und Unterhalt verantwortlich.

Christine Gubler wechselt nach 5 Jahren vom Rechnungswesen der Gemeinde auf Ende Juni 2023 in eine andere Branche. Ab 1. August 2023 wird sie durch Nadia Fusari ersetzt. Nadia Fusari ist in Brusio aufgewachsen und in Bever wohnhaft. Sie ist ausgebildete Kauffrau EFZ und verfügt über langjährige Berufserfahrung im kaufmännischen Bereich. Zuletzt war Nadia Fusari über 20 Jahre im Spital Oberengadin für die Fakturierung und das Rechnungswesen zuständig.

Der Gemeindevorstand bedauert die Weggänge von Oliver Wertmann und Christine Gubler und dankt ihnen für ihr langjähriges Engagement und die jederzeit guten Dienste zugunsten der Gemeinde Samedan. Gleichzeitig freut er sich auf die Zusammenarbeit mit den Neugewählten.

Neuer Pächter für das Restorant Promulins

Der Pachtvertrag mit der jetzigen Pächterin Stella Pugliese des Restaurants Promulins wurde im gegenseitigen Einverständnis per 31. März 2023 aufgelöst. Ab 1. Juni 2023 übernimmt Marco Sbrizzi die Betriebsführung. Marco Sbrizzi ist in Samedan als Betriebsleiter des Hotel Bernina bekannt.

Bewilligung für Testflüge mit Helikoptern

Der Helikopterhersteller «Leonardo Helicopters» möchte während 5 Tagen ab 22. Mai Testflüge auf dem Regionalflughafen Samedan durchführen. Gemäss Betriebsreglement für den Flughafen sind Helikoptertestflüge in den Monaten April (frühestens nach Ostern), Mai und November an maximal je fünf Tagen und während maximal je 60 Minuten pro Tag erlaubt. Alle übrigen Helikoptertestflüge bedürfen der vorgängigen Zustimmung der Standortgemeinde. Weil das Kontingent bereits ausgeschöpft ist, ersucht die Engadin Airport um eine Zusatzbewilligung. Diese wurde vom Gemeindevorstand erteilt. Die Flüge sind auf eine Stunde pro Tag limitiert.

Verzicht auf Vorkaufsrecht für Grundstücke der Kirchgemeinde

Die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Oberengadin «refurmo» beabsichtigt zwei Bauparzellen in Promulins und Cristansains für die Überbauung mit Wohnungen für Einheimische im Baurecht auszuschreiben. Gemäss den Bestimmungen der Kirchgemeindeordnung wird die Politische Gemeinde am Standort des Objektes bei einem Verkauf von Liegenschaften oder bei der Abgabe von Grundstücken im Baurecht bei vergleichbaren Angeboten vorrangig behandelt. Infolgedessen hat der Kirchgemeindevorstand um eine schriftliche Verzichtserklärung ersucht. Die Verfügbarkeit von Bauland für die Gemeinde wäre an sich zu begrüssen. Im Hinblick auf eine aktive Bodenpolitik prüft deshalb die Politische Gemeinde jede Möglichkeit für den Erwerb von Bauland. Im vorliegenden Fall erachtet es der Gemeindevorstand aber als ebenso zielführend, wenn die Kirchgemeinde ihre Bauparzellen selber mobilisiert und für die Schaffung von Wohnraum verfügbar macht.

Pensenplan der Gemeindeschule für das Schuljahr 2023/2024 genehmigt

Die Schulkommission hat kürzlich den Pensenplan der Gemeindeschule für das Schuljahr 2023/2024 zuhanden des Gemeindevorstandes genehmigt. Die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler hat im Vergleich zum Vorjahr von 263 auf 268 leicht zugenommen. Wie im Vorjahr werden drei Kindergärten geführt. Die 1. und 2. Klasse werden mit je 17 Schülerinnen und Schülern (SuS) als einfacher Klassenzug geführt, ebenso die 4. Klasse mit 20 SuS. Doppelklassen bleiben die 3. Klasse (26 SuS), die 5. Klasse (30 SuS) und die 6. Klasse (29 SuS). In der Oberstufe werden 3 Real- und 3 Sekundarklassen geführt. Die Unterrichtspensen verteilen sich auf 40 Lehrkräfte und werden durch 2'736 Stellenprozente abgedeckt. Die Kennzahl «Stellenprozente pro Schüler/Schülerin» beträgt 10.20. Fünf Lehrpersonen verlassen die Gemeindeschule auf Ende Schuljahr 2022/2023, 4 Lehrpersonen stossen neu dazu. Der Gemeindevorstand hat den Pensenplan im zustimmenden Sinne zur Kenntnis genommen.

Machbarkeitsstudie für die Alp Prüma

Die Kommission Alpen und Weiden befasst sich derzeit mit einer Konzeptstudie für die Bewirtschaftung der Alpen in der Val Roseg. Im Brennpunkt der Diskussion steht die Alp Prüma. Im 2021 wurde der Zustand der Alp aufgenommen. Aufgrund der Erkenntnisse empfiehlt die Kommission, das bestehende Alpgebäude zurückzubauen und mit einem Neubau an einem dafür geeigneten Standort zu ersetzen. Eine Machbarkeitsstudie soll ausgehend von den gesetzlichen und betrieblichen Rahmenbedingungen den passendsten Standort und die Kosten für die Realisierung aufzeigen. Mit der Erstellung der Studie wurde das Planungsbüro Strüby Konzept AG aus Seewen beauftragt.

Neue Leistungsvereinbarung mit der Stiftung «La Tuor»

Die Gemeinde ist Eigentümerin der Liegenschaft «La Tuor». Für den Betrieb im Turm ist die Stiftung «La Tuor» verantwortlich. Die Fundaziun organisiert und kuratiert Ausstellungen zur Förderung des einheimischen Schaffens in den Bereichen Architektur, Design, Handwerk und gebaute Umwelt. Mit dem Angebot soll der Dorfkern von Samedan positiv belebt und Samedan als Bildungs- und Kulturzentrum gestärkt werden. Der Auftrag der Fundaziun ist in einer Leistungsvereinbarung vom Jahr 2013 geregelt. Diese wurde nun aufgrund veränderter Rahmenbedingungen an die aktuellen Verhältnisse angepasst. Die Gemeinde entschädigt die Stiftung für ihre Leistungen mit einem jährlichen Beitrag von CHF 25’000.

Vergabe von Aufträgen

Gestützt auf die Bestimmungen der Submissionsgesetzgebung wurden folgende Aufträge an den Anbieter mit dem jeweils vorteilhaftesten Angebot vergeben: Lieferung Loipenfahrzeug an die Firma Prinoth (Schweiz) AG für CHF 322'023; Belagsarbeiten allgemeiner Strassenunterhalt an die Firma KIBAG Bauleistungen AG, St. Moritz, für CHF 260'000; Umbau Büroräumlichkeiten Gemeindehaus an die Firma Lazzarini AG, Samedan, für CHF 29'735; Sanierung Mauerwerk Alp Surovel d’Immez an die Firma Niggli Bau AG, Samedan, für CHF 18'712; Lieferung und Installation eines Videokonferenzsystems für das Gemeindehaus an die Firma Metelcom AG, Samedan, für CHF 15'690. 

Baubewilligungen

Folgende Baubewilligungen wurden erteilt: Stiftung Gesundheitsversorgung Oberengadin, Parzelle Nr. 1062 an der Via Nouva, interner Umbau des 2. Obergeschosses im Spital; Arnold und Rosa Maria Gmür sowie Ulrich und Therese Möhrlen-Wehrli, Parzelle Nr. 469 in Quadrellas, Installation einer Photovoltaikanlage. Im Weiteren wurde zwei Gesuchen um Abgeltung der Hauptwohnungsverpflichtung mittels Ersatzabgabe entsprochen.

(Pre)