Die mediale Versorgung Südbündens in italienischer Sprache ist im Vergleich zum rätoromanischen oder gar deutschsprachigen Medienangebot im Kanton Graubünden bescheidener. Gemäss einer Regierungsmitteilung sind der fehlende journalistischer Nachwuchs, teils technisch veraltete Infra­struk­turen, die Überführung der publizistischen Printangebote ins digitale Zeitalter, die Gewinnung einer jüngeren Leserschaft oder der kleine Nutzer- und Werbemarkt nur einige der grossen Herausforderungen der Südbündner Medienunternehmen.In einem ersten Teilprojekt in diesem Jahr wird darum der Servizio Valli Italofone von Keystone-SDA in Chur von aktuell 50 Prozent auf neu 100 Prozent aufgestockt. Ab 2026 ist eine Erhöhung um zusätzliche 60 Prozent, aufgeteilt zu je 20 Prozent auf die Valposchiavo, Bregaglia und Moesano vorgesehen. Das zweite Teilprojekt sieht die Entwicklung, den Aufbau und den Betrieb einer gemeinsamen Plattform der im Verein Info Grigione zusammengeschlossenen Medien Italienischbündens vor. «E-Grigionitaliano stellt eine moderne Technologie für Back- und Front-End-Applikationen zur Verfügung und ermöglicht lokal produzierte Inhalte über die Täler hinweg zu teilen», heisst es in der Regie­rungs­mitteilung. Ergänzend dazu lassen sich Übersetzungsapplikationen anbinden sowie die Zusammenarbeit im Bereich Aus- und Weiterbildung zentral organisieren. 

Für die Umsetzung der beiden Teilprojekte sind ab 2024 wiederkehrende Kantonsbeiträge in Höhe von 220 000 Franken vorgesehen. Zudem beteiligt sich auch der Bund unter dem Titel der Erhaltung und Förderung der nationalen Minderheitensprachen finanziell an den Vorhaben. 
(staka)