Die Zahlen, welche im Jahresbericht 2023 der Stiftung KIBE aufgeführt werden, sind beeindruckend: 294 Kinder wurden im Geschäftsjahr 2023 in den Oberengadiner Kinderkrippen und Tagesfamilien betreut, im Vorjahr waren es noch 277. Leicht abgenommen haben die Betreuungsstunden. Diese bewegen sich aber mit 259 605 geleisteten Stunden auf einem hohen Niveau (Vorjahr 261 893). Die Kinder stammen aus 19 Ländern. 62 Prozent der Eltern, welche die familienergänzende Kinderbetreuung in Anspruch nehmen, machen dies an einem oder zwei Tagen die Woche. 27 Prozent der Kinder besu­chen die Krippe an drei Tagen die Woche. 

Alle 13 Lehrstellen besetzt
«Nicht nur genügend Betreuungsplätze am richtigen Ort anbieten zu können, sondern die uns anvertrauten Kinder von professionellen Fachpersonen betreuen zu lassen, das ist die grosse Herausforderung, schreibt der Stiftungsrat im Geschäftsbericht. Trotz der gebur­tenschwachen Jahrgänge der Jugendlichen, welche eine Ausbildung antreten, konnte die Stiftung KIBE alle Lehrstellen besetzen. «Die aktuell 13 Lehrstellen sind unsere Investition, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, als attraktive Arbeitgeberin aufzutreten und den Jugendlichen in der Region eine Perspektive zu bieten», heisst es im Geschäftsbericht. 

Im August 2024 wird die neue Chüra Marmotta in Silvaplana in Betrieb genommen. So entstehen wieder neue Stellen auf den Stufen Erzieherin, Stufenleiterin, Gruppenleiterin. Im Moment gibt es die vier Kinderkrippen Capricorn Pontresina, Chüralla Samedan, Muntanella St. Moritz und Randulina Zuoz. Drei Tagesmütter arbeiten zudem für die Stiftung KIBE. Insgesamt betreuen die Tagesfamilien sechs Kinder im Alter von sechs Monaten bis zu viereinhalb Jahren. 

Systemwechsel steht bevor
Stiftungsrat und Geschäftsführung warten aktuell auf die Umsetzung des neuen Gesetzes über familienergän­zen­de Kinderbetreuung in Graubünden. Die ursprünglich auf 2024 vorgesehene Einführung wurde verschoben, weil die dazu notwendige IT-Infrastruktur noch nicht bereit ist. Der Systemwechsel von der bisherigen Objekt- zur Subjektfinanzierung erfordert eine Anpassung des Abrechnungssystems, was ein gro­sser zusätzlicher Aufwand für die Stiftung KIBE bedeutet. 

Die Betriebsrechnung 2023 der Stiftung KIBE schliesst bei einem Ertrag von über 2,8 Millionen Franken und einem Aufwand von mehr als 2,9 Millionen Franken mit einem Defizit von über 59 000 Franken. 

KIBE/ep