Wenns schneit und stürmt, würde man sich gerne drinnen aufwärmen. Wegen der Coronaregeln ist dies nicht möglich. Foto: Fabio Nay

Wenns schneit und stürmt, würde man sich gerne drinnen aufwärmen. Wegen der Coronaregeln ist dies nicht möglich. Foto: Fabio Nay

Kritik wegen verbotenen Aufenthaltsräumen

Keine Aussensitzplätze, keine Aufwärmräume im Skigebiet. Wegen der Coronapandemie hat das Bündner Gesundheitsamt den Skigebietsbetreibern strenge Auflagen erlassen. Diese kritisieren die ihrer Ansicht nach «gästefeindliche Entscheidung.»

Die Schliessung der Restaurants aufgrund der Corona-Pandemie betrifft auch die Gastronomie am Berg. Wie die Betriebe im Tal haben die Skigebiete rasch reagiert und bieten eine Vielzahl von Take-away-Angeboten. Eine Lösung, die gemäss den Betreibern grundsätzlich gut funktioniert.
Sorge bereitet Andri Poo der angekündigte Wetterumschwung, welcher vor allem deutlich kältere Temperaturen mit sich bringen soll. «Unsere Forderungen nach Aufwärmräumen für die Gäste sind klar, vom Kanton aber nicht akzeptiert», bemängelt er. Das sei völlig kontraproduktiv und ohne Bezug zur effektiven Situation in den Bergen. «Eine gästefeindlichere Entscheidung kann man sich fast nicht ausdenken», ärgert sich auch Markus Meili. Aus Sicht der Unfallprävention seien Aufwärmräume nötig, gerade für Familien mit Kindern. Mit der nicht nachvollziehbaren «Verbots-Politik» des kantonalen Gesundheitsamtes würden unkontrollierte Ansammlungen von Schutzsuchenden geradezu provoziert. Ein Verstoss gegen die Vorschriften, welcher von den Angestellten der Bergbahnen sofort geahndet werden müsse.
Kein Verständnis hat Meili auch für den Entscheid, dass bei schönem Wetter die Aussensitzplätze gemäss Gastro-Schutzkonzept mit den entsprechen-den Abfalleinrichtungen nicht zur Verfügung gestellt werden dürfen. Dies auch mit Blick auf den verursachten Abfall: «In den letzten Jahren haben wir darauf hingearbeitet, möglichst wenig Abfall zu produzieren. Nun müssen alle Speisen zum Mitnehmen verpackt werden, mit der Folge eines hemmungslosen, da angeordneten Litterings.»

Autor: Reto Stifel


10 Kommentare

Felix Müller am 24.12.2020, 08:30

Wenn es zu kalt ist, sollte man mit gesundem Menschenverstand halt einfach zu Hause bleiben und einen Spaziergang machen um sich fit zu halten.

Maria louise Bornhauser am 24.12.2020, 09:00

Das unterstützte ich voll und ganz. Spazieren in einer wundervollen Winterlandschaft war schon immer gut um den Kopf zu lüften und für das Gemüt. Aber wer kennt das noch in der heutigen Gesellschaft?

V.B. am 24.12.2020, 11:55

Ja genau so. Vernunft walten lassen.

Beat Schärer am 24.12.2020, 15:47

Natürlich, all jenen, die es gerne tun, das Skifahren vergällen und dabei laut in die Hände klatschen. Das ist für uns Schweizer ein natürlicher Reflex, denn wir mögen den Anderen nicht gönnen, was wir selber nicht machen. Das aber nicht zu tun, das wäre den gesunden Menschenverstand walten lassen. Schöne Weihnachten.

Zanon Giuseppe am 25.12.2020, 06:14

Frische Luft ist gesund, auch wenn stürmisches Wetter ist, allgemein Sport treiben ist sehr gut um gesund zu bleiben. Jeden Tag nach draussen gehen 2 bis 3 Stunden. Gleich wie, mit Bike, Ski, Langlauf, Renne und noch vieles mehr. Auch wichtig ist gesund essen, Gemüse Früchte und Vitamine tanken.

Brigitte Ould Yali am 27.12.2020, 04:16

Yess!

Y. G. am 25.12.2020, 10:39

Wenn es sehr kalt ist, könnte man auch nur ein paar Stunden auf die Piste (mit heissem Tee im Ruckssack), dann beim Takeaway etwas zum Essen kaufen, es in den Rucksack packen und nachhause oder in die Ferienwohnung zum Essen und Aufwärmen. Hätte noch den Vorteil, dass evtl. nicht alle gleichzeitig auf der Piste sind. Wenn man sich ein bischen Mühe gibt, findet man Lösungen.

Jitka Perina am 25.12.2020, 18:03

Natürlich kann man Rucksack mit Tee und Sandwich packen und Aufenthalt im Skigebiet kürzen. Die Probleme bleiben: Ohne sich aufzuwärmen kommt Ermüdung und erhöhtes Unfallrisiko schneller. Wenn sich Gäste aus dem Rucksack verpflegen, verdienen die Gastrobetriebe nochmals weniger und können die Take-away wieder schliessen. Mindestens wird der Abfallberg kleiner, vorausgesetzt, dass alle den Abfall wieder im Rucksack mitnehmen. Noch eine Vermutung des Kontraproduktiven: Die sich stehend verpflegenden und frierenden Gäste rücken einander näher, hüpfen und reden aus viel kleinerer Distanz, als wenn sie am Tisch mit Stühlen sitzen würden. Wintergäste, welche das nötige Geld in die Region bringen, verfügen oft nicht über grosse Ausdauer und Kälteresistenz. Trotzdem möchten sie die freien Tage in den Bergen bei der geliebten Sportart verbringen. Können es sich die Menschen, welche hier arbeiten wirklich leisten, zum gesunden Menschenverstand zu mahnen und die Gäste zum Spazieren zu schicken?

Sönnchen am 28.12.2020, 11:57

Da sowieso weniger Skifahrer auf die Pisten dürfen, hätte man die Restaurants öffnen können. Die hätten sich dann schon verteilt....! Da ist das Risiko sich in den Supermärkten, im Bus oder Geschäften zu infizieren um Einiges höher, wenn alles überfüllt ist, so wie es im Moment hier oben ist. Dass die Restaurants auf den Bergen zu sind, ist meiner Meinung nach völliger Quatsch. Dafür sind dann alle morgens im COOP und besorgen sich Bier und Sandwiches.....besser? Neeee!

Hans am 30.12.2020, 11:19

Du suchst Logik, wo keine zu finden ist.