Die Betonrückstände sind laut den Ermittlungen der Polizei bei der Baustelle zur Sanierung der Wasserfassungen der Engadiner Kraftwerke AG (EKW) in S-chanf über mehrere Wochen in den Inn gelangt und haben bei mehreren hundert Fischen zur Verätzung der Kiemen geführt. Im Zentrum der weiteren Ermittlungen steht die mit den Sanierungsarbeiten beauftragte Baufirma. Ob der kurzzeitige Ausfluss von Flockungsmitteln aus der ARA S-chanf ebenfalls einen Einfluss hatte, stehe derzeit nicht fest, so die Kapo.

Auf Anfrage sagte der Direktor der Engadiner Kraftwerke AG, Michael Roth, dass die EKW selbst noch keine Kenntnis der genauen Ursache des Fischsterbens habe. «Noch erschliesst sich für uns der Zusammenhang zwischen der Baustelle und dem Fischsterben nicht.» Die EKW seien aber interessiert an einer schnellen und lückenlosen Aufklärung des Sachverhalts und hätten auch die eigenen Kontrollmechanismen verstärkt. «Zur Zeit gibt es für uns mehr Fragezeichen als Antworten», so Roth.

Die «Engadiner Post/Posta Ladina» hatte am 23. Juli über die Sanierungsarbeiten an den Inn-Wasserfassungen der EKW und am 3. September über das Fischsterben berichtet.

Autor und Foto: Jon Duschletta