Es gibt immer wieder Wanderungen, die auch in der Hochsaison und bei bestem Wetter nicht überlaufen sind. Eine führt von Bernina Suot hoch zum Lej Pers auf gut 2500 Meter über Meer. Die 500 Höhenmeter sind zwar teils steil, weite Ausblicke und die (noch) blühenden Alpenrosen im unteren Teil entschädigen aber allemal für die Aufstiegsmühen. Oben angekommen lockt der Lej Pers zwar nicht gerade zum Bade, aber doch zu einer längeren Pause. Denn die Aussicht ist gewaltig und vor allem der Blick auf den Piz Bernina und den Piz Morteratsch faszinierend. Wer dem Weg weiter folgt, trifft schon bald auf einen Felsblock, eine Art Hinkelstein, wie ihn nur Obelix hochgetragen haben kann. 

Bald ist der höchste Punkt der Wanderung erreicht und der Weg führt entlang von drei kleinen, namenlosen Seen zum Lej da las Collinas. Wer Zeit, Ausdauer und die nötige Ausrüstung mit sich bringt, kann von hier aus über den Senda dal Diavel hoch auf den Munt Pers und weiter zur Diavolezza-Bergstation steigen. Es handelt sich um einen weiss-blau-weiss markierten Alpinwanderweg, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind Voraussetzung für diese Tour. Wer es nicht mit dem Teufel aufnehmen mag, folgt dem normale Wanderweg talwärts. Dieser mündet weiter unten wieder in den Aufstiegsweg. Nach rund drei Stunden endet dies schöne Rundwanderung an ihrem Ausgangspunkt.

Autor und Fotos: Reto Stifel