Wir Menschen empfinden den Winter oft als ungemütliche Jahreszeit; ganz besonders, wenn klirrende Kälte herrscht, der Wind über das Land peitscht oder längere Zeit Schnee liegt. Rasch denken wir dann auch an unsere gefiederten Freunde und beschliessen, sie mit Futter zu unterstützen. Dabei taucht immer wieder die Frage auf, wie man dies am besten umsetzt. Die fachgerechte Fütterung umfasst gemäss der Vogelwarte Sempach insbesondere eine gute Hygiene, ein passendes Futterhaus an einem für die Vögel ungefährlichen Standort und möglichst naturnahes Futter.

 

Wann füttern?

In Zeiten von Nahrungsmangel, also vornehmlich bei geschlossener Schneedecke, Eisregen oder Dauerfrost kann die Zufütterung für Kleinvögel eine Überlebenshilfe darstellen. Am besten füllt man das Futter abends rund zwei Stunden vor der Dämmerung auf, wobei nur so viel Futter eingefüllt werden sollte, dass es für 24 Stunden reicht.

 

Wie füttern?

Bei der Vogelfütterung ist Hygiene angezeigt. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Auswahl eines passenden Futterhauses. Da es Krankheitserreger gibt, welche mit dem Kot von Vogel zu Vogel übertragen werden können, darf der Kot nicht in Kontakt mit dem Futter kommen. Es empfehlen sich daher vor allem Futterhäuser mit schmalen Krippen oder säulenförmige Futterautomaten. Das Gemisch aus Körnerresten und Kot, welches unter Futterhäusern jeweils anfällt, sollte regelmässig weggeräumt werden. Wenn sich Vögel an einer Futterstelle versammeln, bleibt dies auch Fressfeinden wie Katzen nicht verborgen. Damit die gut gemeinte Fütterung nicht zur Henkersmahlzeit wird, sollte die Futterstelle an einem übersichtlichen Ort platziert sein. Dennoch sind Zufluchtsorte wie Sträucher oder Bäume in der Nähe der Futterstelle wichtig, dies allerdings in einem Abstand von etwa zwei bis fünf Meter, sodass die Übersicht gewährleistet ist.

 

Was füttern?

Das Futter sollte möglichst der natürlichen Nahrung der Vögel entsprechen. Für Finken, Sperlinge und andere Vogelarten, welche sich von Körnern und Sämereien ernähren, empfehlen sich Mischungen mit einem hohen Anteil an Hanfsamen oder Sonnenblumenkernen. Ein Futterhaus wird jedoch nicht nur von Körnerfressern besucht. Auch sogenannte Weichfresser, darunter Amsel und Rotkehlchen, bedienen sich an einer Futterstelle. Ihnen kann man Äpfel, Weinbeeren, Haferflocken oder gehackte Baumnüsse anbieten.

(pd)