Der neue Steuerfuss liegt um ein Prozent unter demjenigen der Gemeinde Celerina/Schlarigna. In Graubünden haben neben Celerina nur noch die Gemeinden Laax und Schluein ihren Steuersatz auf 50 Prozent festgelegt. Es ist dies der zweittiefste Wert aller Bündner Gemeinden. Mit einem Gemeindesteuersatz von lediglich 30 Prozent besitzt die Gemeinde Rongellen den tiefsten Steuersatz. Zum Vergleich: Die Gemeinde Furna weist mit einem Steuerfuss von 130 Prozent den höchsten Wert aus, gefolgt von den Gemeinden Val Müstair, Masein und Tschiertschen-Praden mit jeweils 120 Prozent.

Der Gemeindepräsident von La Punt Chamues-ch, Peter Tomaschett, begründet die markante Senkung des Steuerfusses damit, dass der Schritt gegenüber den Steuerzahlern erfolgt und gerechtfertigt sei: «Wenn man einen Überschuss ausweisen kann und unter Berücksichtigung der anstehenden Investitionen in den nächsten Jahren vernünftig budgetiert hat, dann ist dieser Schritt nur gerecht und korrekt.» Der Entscheid sei weitsichtig gefällt worden, nicht zuletzt auch in Anbetracht des geplanten Innovationszentrums InnHub, so Tomaschett auf Anfrage. 

Einstimmig genehmigen die Stimmberechtigten auch das Budget 2023. Dieses wurde bereits auf der Basis des neuen Steuersatzes für Einkommens- und Vermögenssteuern errechnet und sieht bei einem Aufwand und Ertrag von rund 8,86 Millionen Franken einen Ertragsüberschuss von 2594 Franken vor. Bereits eingerechnet wurde in die Zahlen auch ein allgemeiner Teuerungsausgleich von 2,5 Prozent auf alle Löhne. Das ausgeglichene Budget ist laut Botschaft zur Gemeindeversammlung die Konsequenz einer guten Ausgabenpolitik in Kombination mit einer optimalen Finanzlage. 

Der La Punter Souverän hat sich ferner grossmehrheitlich für einen Kredit in Höhe von 130 500 Franken als Gemeindeanteil an das Projekt «Digital Customer Journey» der Region Maloja ausgesprochen. Das gesamthaft drei Millionen Franken teure Projekt soll die Entwicklung des Oberengadins hin zu einer «Smart Destination» fördern. Die diesbezüglichen Ziele lauten: Erhöhung der digitalen Kompetenz und eine bessere Nutzung der Daten zum Nutzen und zur Mehrwerterhöhung für Gäste durch unter anderem eine neue Kombination aus digitalen und analogen Produkten. Mit dem Projekt soll nicht zuletzt auch eine bessere Vernetzung der Leistungsträger der Region Maloja erreicht werden. 

Laut Peter Tomaschett erarbeitet der Gemeindevorstand aktuell die Verordnungsdetails zur zustande gekommenen Volksinitiative für ein Feuerwerksverbot, welches in der ersten Hälfte 2023 für das Gemeindegebiet von La Punt Chamues-ch in Kraft treten soll. Um gegenüber der Bevölkerung schon jetzt ein Zeichen zu setzen, hat die Gemeinde beschlossen, ihrerseits schon diesen Silvester auf jegliche Feuerwerke zu verzichten. Gleiches legt Tomaschett Gästen wie Einheimischen nahe. «Die Gemeinde unterstützt stattdessen zusammen mit La Punt Ferien eine private Silvesterparty beim Skilift Müsellas.»

Autor und Foto: Jon Duschletta