Aktuell leben zwölf Rudel in Graubünden, in elf wurde in diesem Sommer eine Reproduktion festgestellt. Dabei konnten insgesamt 46 Welpen nachgewiesen werden. Der Wolf hat sich, mit Ausnahme des Oberengadins, in alle Regionen Graubündens ausgebreitet. «Eine kantonale Bestandesschätzung wird aktuell durchgeführt und zu einem späteren Zeitpunkt wird dazu informiert», heisst es im dritten Quartalsbericht «Grossraubtiere» des Amts für Jagd und Fischerei Graubünden, welches am Montag, 30. Oktober, publiziert wurde.

Vier Wölfe sind dieses Jahr im Zeitraum Juli bis September gestorben. Am 8. August wurde bei Rueun ein Jungwolf des Vorabrudels von einem Auto erfasst und tödlich verletzt. Am 14. August musste die Leitwölfin des Calandarudels F07 infolge ihres schlechten körperlichen Zustands und fehlender Fluchtreaktion durch die Wildhut erlegt werden. Genetisch wurde mittlerweile bestätigt, dass es sich dabei um die Calandawölfin handelt. Der pathologische Untersuchungsbericht liegt laut Bericht noch nicht vor. Schliesslich wurden am 31. August «infolge der Bestandsregulation des Valgronda-Rudels» zwei weibliche Jungtiere erlegt. Die Identifikation der Tiere ist noch ausstehend.

226 Nutztierrisse

Im Quartalsbericht werden auch die Nutztierrisse durch Wölfe aufgeführt. So wurden in drei Monaten 226 Nutztierrisse verzeichnet, 224 Schafe und Ziegen und zwei «rinderartige». Für die sechs Rudel Valgronda, Moesola, Beverin, Stagias, Vorab und Lenzerhorn hat der Kanton beim Bundesamt für Umwelt Gesuche zur Bestandsregulation eingereicht. Vier Gesuche wurden bewilligt, eines wurde abgelehnt, eines ist noch hängig.

Weniger zu berichten hat das Amt für Jagd und Fischerei über Bär, Goldschakal und Luchs: In den ersten drei Quartalen des Kalenderjahres 2023 gingen beim Amt keine gesicherten Bären- und keine Goldschakalnachweise ein, dafür rund 350 Luchsnachweise. (fh)

Weitere Informationen: www.wolf.gr.ch