230 Millionen Franken angesagt, 230,6 Millionen gemacht: Was anlässlich der Präsentation der Semesterzahlen im Juni prophezeit worden ist, ist eingetroffen: Die Graubündner Kantonalbank konnte am Freitag für das Geschäftsjahr 2023 ein Rekordergebnis präsentieren. Der Gewinn beträgt 230,6 Millionen Franken, das sind gut elf Prozent mehr als im Vorjahr. Die Kundenausleihungen haben um 1,4 Milliarden Franken oder 6,2 Prozent zugenom­men. Anlässlich einer Medienkonferenz wurde auf die Normalisierung des Zinsumfeldes im vergangenen Jahr verwiesen. In Kombination mit einer starken Akquisitionsleistung bei den Kundenausleihungen und damit verbunden höheren Zinserträgen, habe dies schlussendlich zum Rekordergebnis geführt.
Von diesem sehr guten Ergebnis profitiert auch der Kanton, welcher mit knapp 85 Prozent der grösste Geldgeber ist. Er erhält inklusive der Abgeltung der Staatsgarantie eine Ausschüttung von 103,5 Millionen Franken , 11,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Partizipantinnen und Partizipanten dürfen sich über eine höhere Dividende von 47.50 Franken freuen (Vorjahr 42.50 Franken).
Keine zusätzlichen Informationen gab es anlässlich der Medienkonferenz zu einem möglichen Kredit der Graubündner Kantonalbank an den gestrauchelten österreichischen Investor René Benko mit seiner Signa-Gruppe. Die Graubündner Kantonalbank war auf einer geleakten Gläubigerliste aufge­taucht. Gemäss dieser soll das Benko-Imperium gegenüber der GKB mit rund 60 Millionen Euro in der Kreide stehen. Bankratspräsident Peter Fanconi verwies zum einen auf das Bankkundengeheimnis, zum anderen aber auch auf die hohe Qualität des Kreditportfolios. Der Jahresabschluss zeige klar auf , dass keine zusätzlichen Wertberichti­gun­gen hätten vorgenommen werden müssen. 
Mehr zu diesem Thema und zum Jahresabschluss in der gedruckten Ausgabe vom 10. Februar.

Autor: Reto Stifel
Foto: Graubündner Kantonalbank