Morgen Mittwoch beginnt in weiten Teilen Graubündens die Fischereisaison. Sollten weniger Fischer an den Gewässern zu beobachten sein als in früheren Jahren, dürfte das nicht nur dem prognostizierten schlechten Wetter geschuldet sein. Die ersten Erkenntnisse aus der Fischereistatistik 2023 zeichnen ein Bild, welches die Zahlen der letzten Jahre bestätigt. Zum Beispiel bei der Anzahl der Fischerinnen und Fischer: Der Verkauf von Jahrespatenten befindet sich weiter auf dem Sinkflug, erstmals wurde die Grenze von 4000 verkauften Patenten unterschritten. Die 3979 Jahrespatente sind der tiefste Wert seit Einführung der Fischfang­statistik vor über 20 Jahren. Und die, die fischen gehen, machen das punktuell an einzelnen Tagen, das zeigt die weiterhin sehr hohe Zahl von 5179 gelösten Tagespatenten. Aktuell werden gemäss dem Bericht Fischerei des kantonalen Amtes rund doppelt so viele Tagespatente gelöst wie noch vor 15 Jahren. Auch was die Anzahl gefan­gener Fische angeht, wurde mit gut 63 000 Exemplaren ein neuer Tiefststand in der langjährigen Zeitreihe erreicht. Zumindest konnten sich die Fänge in den Fliessgewässern auf tiefem Niveau stabilisieren. Allerdings beste­hen sehr grosse Unterschiede, sowohl was die Gewässertypen angeht, als auch, was die Regionen betrifft, in denen gefischt wird. Diese Detailzahlen werden jeweils erst nach Beginn der Fischereisaison veröffentlicht. 

Die Petrijünger, die noch ans Gewässer gehen, müssen sich vor der Saison auch mit den neuen Vorschriften auseinandersetzen. Gerade im Oberenga­din ändert sich in Bezug auf die Ä­schenfischerei einiges: So wird diese erst zwei Wochen später, am 15. Juni eröffnet, es dürfen noch maximal zehn Äschen pro Saison entnommen werden und es gilt ein Verbot von Naturködern mit Ausnahme toter Elritzen. Was aber bedeutet das für die Fischerei ganz generell in der Schweiz? Und wie sieht es mit der Zukunft der Gewässer aus? Diese und viele andere Fragen hat die EP/PL zum Auftakt der Fischereisaison mit Andrin Krähenbühl diskutiert. Er ist Geschäftsleiter der Schweizerischen Fischereibera­tungsstelle (FIBER) in Luzern. Das ganze Interview gibt es in der EP/PL vom 30. April zu lesen.

Autor: Reto Stifel
Foto: Mayk Wendt