Budgetiert war ein Verlust von 745 670 Franken, am Ende ist ein Gewinn von 2,55 Millionen zu vermerken. Die Gemeinde Celerina darf auch für 2020 auf ein hervorragendes Rechnungsjahr zurückblicken. Zurückzuführen primär auf massive Mehrwertträge, in erster Linie bei den Steuereinnahmen. Bei den Vermögenssteuern der natürlichen Personen resultierte ein Mehrertrag von 1,31 Mio. Franken, bei den Handänderungssteuern einer von 717 000 Franken. In der Rechnung enthalten sind ordentliche Abschreibungen von 1,9 Millionen Franken. Zudem bezahlte die Gemeinde im Berichtsjahr knapp 1,9 Mio. Franken an den kantonalen Finanzausgleich. 

Wie Gemeindepräsident Christian Brantschen an der von 38 Stimmberechtigten schwach besuchten Gemeindeversammlung am Montagabend sagte, sind auch die längerfristigen Finanzperspektiven der Gemeinde sehr gut. Sämtliche geplanten Investitionen der kommenden Jahre können aus eigenen Mitteln finanziert werden. «Steuererhöhungen werden in den nächsten Jahren kein Thema sein», so Brantschen. Zusammen mit den kumulierten Ergebnissen der Vorjahre hat die Gemeinde Celerina gut 90 Millionen Franken an Gewinnen realisiert. In der Bilanz wird ein Eigenkapital von über 107 Millionen Franken ausgewiesen. 

Das Problem für finanzstarke Gemeinden im Umfeld von Negativzinsen ist, wie die flüssigen Mittel angelegt werden sollen. Darum wurde entschieden, der Promulins AG als Grundeigentümerin des gleichnamigen Alters- und Pflegeheims ein Darlehen von einer Million Franken für die Sanierung und den Umbau des Pflegeheims zu gewähren. Eine Win-win-Situation: Die Promulins AG kommt zu günstigen Konditionen zu Geld, die Gemeinde erhält dafür einen Zins statt bei der Bank Negativzins zahlen zu müssen. Der Darlehensvertrag ist auf unbestimmte Zeit mit einem Zinssatz von 0,2 Prozent abgeschlossen worden. Die Stimmberechtigten haben die Gewährung des Darlehens ohne Gegenstimmen gutgeheissen. Ebenso einen Beitrag von 409 200 Franken an die Freestyle-WM und einen Kredit von 240 000 Franken für die Anschaffung eines Fahrzeuges für die Werkgruppe. Ohne Diskussionen wurde schliesslich die Leistungsvereinbarung mit der Engadin St. Moritz Tourismus AG für die Unterstützung von Top Events genehmigt.

Autor: Reto Stifel

Foto: Jon Duschletta