Seit dem 20. Dezember gilt für Hallenbäder und Wellnessbereiche die 2G+-Regel. «Wir haben gemerkt, dass die Plus-Regel für viele Gäste ein Hindernis ist, dass Bad und/oder die Sauna spontan zu besuchen», sagt Claudio Duschletta, Direktor des Bogn Engiadina Scuol (BES). Dies, obwohl ein Testzentrum kurzfristig direkt vor dem Eingang zum Bogn Engiadina installiert und zeitweise auch rege genutzt wurde. Claudio Duschletta ist mit den Frequenzen im BES über die Festtage nicht zufrieden. Im Vergleich zum Weihnachts- und Neujahrsgeschäft im Jahr 2019/20 – im vergangenen Jahr konnte das BES über die Festtage nicht öffnen – verzeichnet BES-Direktor Duschletta rund 30 Prozent weniger Eintritte. «Einzig an den Schlechtwettertagen am 29. und 30. Dezember sowie am 5. Januar waren die Frequenzen einigermassen gut. Aber es gab keine Wartezeiten, was eigentlich nicht üblich ist», so Duschletta. Auch wenn er mit dem Festtagsgeschäft insgesamt nicht zufrieden ist, sei es in dieser speziellen Situation für die gesamte Region wichtiger gewesen, das Bad überhaupt offen zu haben und das Angebot zur Verfügung stellen zu können. «So konnten wenigstens die Hotels mit Inklusivangebot profitieren», resümiert Duschletta.
Den Umständen entsprechend zufrieden zeigen sich die Verantwortlichen des Ovavera in St. Moritz. «Gerne hätten wir mehr Gäste begrüsst, denn die Platzkapazität würde dies zulassen», sagt Annatina Poltera, Leiterin touristische Infrastruktur der Gemeinde St. Moritz. Sie ergänzt, dass sich die Sicherheitsvorkehrungen und -massnahmen bewährt haben und sich einige Gäste sicherer fühlten und die getroffenen Massnahmen geschätzt hätten. Gemäss Annatina Poltera beliefen sich die Besucherzahlen über die Festtage durchschnittlich auf die Hälfte der Eintritte im entsprechenden Zeitraum im Jahr 2019.
Text: Nicolo Bass
Warum werden bei derart tiefen Frequenzen nicht die Öffnungszeiten und damit die Personalkosten reduziert? Ach ja, der Steuerzahler trägt ja die Defizite, nicht? Etwas mehr kaufmännisches Denken wäre auch bei gemeindeeigenen Betrieben wie dem Ovaverva nicht fehl am Platz. Irgendwann verleidet es den steuerpflichtigen Milchkühen.